Liebe mit gewissen Hindernissen - Teil 17

Autor: tasnim
veröffentlicht am: 20.01.2014


„Was für Bilder meint ihr?“, fragte ich erneut, nachdem keiner von beiden was sagte.
Selma mied meinen Blick, sie stand neben mir und schaute zu Boden. Ich richtete meine Augen auf Emre. Wie versteinert stand er da. Langsam ging ich auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehn.
„Was für Bilder?“, flüsterte ich. Immer noch keine Antwort.
Er schüttelte leicht den Kopf und sah mich mit seinen schmerzerfüllten Augen an.
„Was für Bilder verdammt?“, schrie ich verzweifelt. Ich schlug mit meinen Fäusten gegen Emres Brust. Er ergriff meine Handgelenke und hielt sie fest. Wir sahen uns eine gefühlte Ewigkeit in die Augen, bevor er mich losliess und mir den Rücken zudrehte.
Emre: „Tolga hat Bilder von dir mit deinem Handy gemacht .. während du bewusstlos warst ... und ... und er hat sie mir ..“
Seine Stimme versagte. Doch es war nicht nötig das er weitersprach. Ich rannte an Selma vorbei direkt in mein Zimmer und griff nach meinem Handy. Meine Knie zitterteten während ich meine Nachrichten duchging. Und dann sah ich es. Die Whatsapp Nachricht die Tolga von meinen Handy an Emre geschickt hatte. Fassungslos starrte ich auf die Worte die Tolga geschrieben hatte, doch schlimmer waren die Bilder auf denen ich halbnackt zu sehen war. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und ich kämpfte mit den Tränen. Ich fühlte mich erniedrigt wie noch nie in meinen Leben. Mein Handy glitt aus der Hand und meine Knie gaben nach, doch bevor ich zusammensackte spürte ich Emres starke Hände die mich zärtlich aufrechthielten. Mit Tränen in den Augen sah er mich liebevoll an uns strich über meine Wange. Plötzlich packte mich ein Heulkrampf und ich hielt mich verwzeifelt an Emre fest.
„Mach dir bitte keine Sorgen Sibel.“, versuchte er mich zu beruhigen. Er hob meinen Kopf an, wischte mir die Tränen weg und gab mir dann einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.
„Ich bin da. Alles wird gut, wir schaffen das .. zusammen!“, flüsterte er mir ins Ohr.
Mein Körper bebte. Meine Gedanken spielten verrückt. Es war so ein unbeschreibliches Gefühl. Ich war gerührt und wahnsinnig erleichtert das er zu mir stand. Auf einmal bemerkte ich eine kleine Wunde an Emres Lippe. Ich fuhr mit meinen Finger drüber.
„Was ist passiert?“, fragte ich leise, obwohl ich die Antwort bereits wusste.
Emre: „Ach nicht der Rede wert, komm setz dich Selma bringt dir was zum Essen.“
Er versuchte vom Thema abzulenken doch ich liess nicht locker.
Sibel: „Lütfen (Bitte) Emre, was wenn er dich verletzt hätte? Versprich mir ..“
„Pshtt, mach dir keine Sorgen um mich.“, fiel er mir lächelnd ins Wort.
Ich setzte mich auf mein Bett, Emre folgte meinem Bespiel. Er legte einen Arm um mich und küsste mich auf die Schläfe.
„Ich geh in die Küche und schau was Selma uns gekocht hat tamam (okay)?“
„Tamam.“, seufzte ich und lächelte schwach.
Bevor er durch die Tür verschwand, drehte er sich noch einmal zu mir um.
„Sibel.“, flüsterte er leise.
„Evet? (Ja?).“, gab ich zurück.
„Ich liebe dich.“, sagte er lächelnd.
Als er dir Tür hinter sich schloss, fing ich leise an zu weinen. Doch diesmal waren es Freudentränen, die über meine Wangen kullerten. 2 Dinge hielten mich auf den Beinen. Das erste war das Emre mich trotz allem liebte und zu mir stand. Das zweite war, das ich mich an nichts errinerte. Es war wie ein kleiner Trost, das ich bewusstlos war und einen Filmriss hatte. Ich betete zu Gott das die Errinerungen an diese schwarzen Stunden nie mehr zurückkommen würden.


Es dauerte ein paar Tage bis ich wieder einigermassen fit war. Selma blieb die ganze Zeit über bei mir und Emre kam uns oft besuchen. Die beiden taten alles um mich abzulenken. Wir alle wollten die Sache schnellstmöglich vergessen. Es kam zwar noch einmal das Thema Polizei auf, jedoch blockte ich sofort ab. K.O Tropfen waren nur 12 bis 24 Stunden im Blut nachweisbar. Es gab auch keine äußeren Merkmale, da ich bewusstlos war ... und die Bilder, die sagten gar nichts aus. Ausserdem wollte ich auf keinen Fall das Papa davon hörte.

Nachdem Papa und Pinar ein paar Tage später nach Hause kamen, hiess es für mich wieder ab in die Uni. Nach der Vorlesungsfreien Zeit standen mehrere Klausuren vor der Tür. Ich hatte Angst .. Angst vor der Begegnung mit Tolga. Emre hatte ihn noch einmal wegen den Bildern aufgesucht und ihm gedroht. Wie es aussah hatte er nicht vor die Bilder öffentlich zu machen, sonst hätte er es schon gemacht. Erleichertung pur für mich.
Während ich auf dem Campus stand und auf Selma wartete klingelte mein Handy. Es war Emre. Lächelnd nahm ich ab.
Sibel: „Askim (Meine Liebe) wir haben erst vor 15 Minuten aufgelegt.“
Emre: „Biliyorum (Ich weiss) aber ich wollte noch einmal deine Stimme hören bevor ich arbeiten geh. Hab erst Morgen Vorlesung.“
Er war so unglaublich süß, alles was er sagte zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht.
Sibel: „Ich bin heute Abend bei euch, muss noch mit Selma lernen. Vielleicht sehen wir uns nachher.“
Emre: „Ich werd so schnell wie möglich von der Arbeit nach Hause kommen.“
Sibel: „Seni Seviyorum (Ich liebe dich).“
Emre: „Bende Seni (Ich dich auch) hayatimin (Mein Leben).“
Ich hatte gerade aufgelegt und mein Handy in die Tasche getan, als mir jemand auf die Schulter tippte. Lächelnd drehte ich mich um. Ich dachte es war Selma. Doch falsch gedacht. Mein Lächeln verschwand, ich hielt den Atem an ..





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