Just for the love and for the game - Teil 4

Autor: Lizzy
veröffentlicht am: 14.01.2014


4.

~ Annabell ~

Ich saß mit Olivia auf meinem Bett. Wir beide schwiegen. Sie hatte mir gerade die ganze Geschichte mit Jeremy erzählt und ich ihr vom Spaziergang mit Sean. Es war einfach etwas viel gewesen in letzter Zeit. Olivia hatte mich probiert davon zu überzeugen, dass Sean bestimmt alles ernst gemeint hatte und ich versuchte Olivia zu beruhigen, indem ich beteuerte, dass der Kuss zwischen ihr und Jeremy bestimmt keine Auswirkungen auf die Finals haben würde. Ich glaubte zwar nicht, dass das wirklich das war, was sie beschäftigte, aber das hatte sie mir zumindest gesagt. Irgendwann nach langem Schweigen fand ich meine Sprache wieder und meinte: „Ach Olivia, sisters before misters!, solange wir uns haben, ist doch alles gut. Vergessen wir die Jungs doch einfach mal und konzentrieren uns einfach nur auf uns und unsere Finals am Wochenende.“ „Ja“, stimmte sie mir zu, „vergessen wir die Kerle einfach! Ich hab dich lieb, nur damit du’s weißt! Danke für alles, meine Liebe. Du bist die Beste!“ „Ich hab dich doch auch lieb“, war meine Antwort und irgendwie schafften wir es tatsächlich unsere Gedanken auf das Wochenende zu lenken und alles Andere zu vergessen.

Aufgeregt wachte ich auf. Heute waren die Endspiele. Nachdem ich mich gerichtet hatte, lief ich sofort in die Arena. Das halbe Team war schon in unserer Umkleidekabine versammelt. Als alle da waren, zogen wir unsere Trikots an und machten uns in der Halle mit Korblegern warm. Unsere ersten Gegner, die Viertplazierten unserer Liga, waren auch schon da. Alles war wie immer, außer, dass die Anspannung etwas größer war und Jeremy keinen fiesen Kommentar gegen Olivia abließ. Er war heute generell viel netter aber auch ernster.
Nachdem wir uns zur Genüge aufgewärmt hatten, verkündete er die fünf Spielerinnen, die beginnen durften. Sowohl Olivia als auch ich waren dabei. Wir kamen gut in das Spiel rein. Unser Team funktioniert gut und wir lagen zur Halbzeitpause schon mit 14 Punkten vorne. Während wir was tranken, erklärte Jeremy uns Sachen, die wir besser machen sollten, zählte aber auch Mehreres auf, was wir gut gemacht hatten. Ich starrte die ganze Zeit in der Gegend umher. Meine Eltern waren da, wie die meisten Eltern. Ein paar Freundinnen von den Mädels auch und dann erblickte ich ihn. Sean. Ganz allein saß er auf der Tribüne und schaute mich an. Warum war er gekommen? Mein Herz begann zu rasen und ich wurde noch aufgeregter als ich ohnehin schon war. Die ganze Woche in der Schule hatte ich ihn ignoriert, aber jetzt ging das nicht mehr. Ich war immer noch ganz abwesend mit meinen Gedanken, als der Schiedsrichter die zweite Halbzeit anpfiff. Den ersten Pass den ich spielte, warf ich in die Hände einer Gegnerin, was mir so peinlich war, dass ich wieder zu Verstand kam. Und dann spielte ich und wie. Ich machte mein bestes Spiel, dass ich je absolviert hatte. Ich war vielleicht nicht ganz so überragend wie Olivia manchmal, aber trotzdem verdammt gut. Nach dem Spiel waren wir alle total aus dem Häuschen – Wir hatten gewonnen, was bedeutete, dass wir nun um den Platz eins spielen durften. Dazwischen hatten wir aber noch viel Pause, denn erst musste noch der zweite gegen den dritten der Liga spielen. Danach folgte das Spiel um Platz drei, der beiden Verliererteams und dann erst durften wir wieder ans Eingemachte. Während dieser langen Pause duschte ich erst einmal. Ich war viel schneller fertig also sonst. Alleine lief ich aus der Kabine hinaus. Dort fing Sean mich ab. „Wie lang hast du Pause?“, fragte er mich. „Ungefähr drei Stunden“, gab ich zurück. „Lust auf einen Spaziergang?“ Ich nickte. Ich hatte keine Ahnung, warum ich zugestimmt hatte, aber irgendwie genoss ich seine Anwesenheit und nun ja, ich wollte einfach bei ihm sein. Dabei hatte ich ihn doch schon als Womanizer abgestempelt. Lange Zeit sagten wir nichts, sondern liefen einfach nur nebeneinander her und wie von selbst liefen wir zum Stadtrand hin und über die Wiesen und Felder zum Steg am Waldrand. Dort setzten wir uns hin. Endlich unterbrach er das Schweigen. „Ich verstehe nicht, warum du mich ignorierst. Letzte Woche haben wir uns doch so gut verstanden und ganz plötzlich warst du total abweisend. Was hab ich dir denn getan?“ „Ich dachte, du spielst vielleicht nur mit mir und dass du nur gucken willst, wie du bei den Mädels ankommst“, gestand ich. Getroffen schaute er mich an. Er sah so unendlich traurig und verletzt aus, dass ich sofort ein schlechtes Gewissen hatte. Ich konnte ihn zudem nicht so sehen. Ich wollte, dass er glücklich ist, dass er mich in seine muskulösen Arme nimmt und ja, ich wollte, dass er in mir mehr sieht, als nur eine gute Freundin. Langsam wurde mir klar, dass ich mir das nie hatte eingestehen wollen. „Denkst du das immer noch?“, wollte er wissen. „Nein, tu ich nicht und es tut mir unendlich leid. Du hast es nicht verdient, dass ich so von dir dachte“, entgegnete ich. „Weißt du“, begann er stockend, „ich fand dich faszinierend, seit wir uns das erst Mal begegnet sind. Ich bekomme Herzklopfen, wenn ich dich sehe und ich kann an niemand anderen mehr denken, seit ich dich kenne. Bella, ich liebe dich.“ Mein Gesicht wurde schlagartig heiß. Mir hatte es die Sprache verschlagen und ich schaute ihn einfach nur an. Dann stand ich auf und reichte ihm meine Hand. Er nahm sie und ich half ihm hoch. Ich machte noch einen Schritt auf ihn zu und umarmte ihn ganz arg. Als ich nach oben schaute, senkte er den Kopf zu mir hinunter und gab mir den besten Kuss aller Zeiten. Nachdem wir voneinander abgelassen hatten, lächelte ich ihn glücklich an. „Ich liebe dich auch“, brachte ich hervor, nahm seine Hand und wir liefen zurück zur Halle. Auf dem Weg dahin meinte er noch: „Ach übrigens, bevor ich es vergesse: Du hast klasse gespielt vorher und sahst einfach wunderschön aus, tust du immer“. Ich hätte sterben können vor Glück.









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