Flügelschlag - Teil 9

Autor: melisaliebtbücher
veröffentlicht am: 04.04.2013


Kapitel 9: Unerwarteter Besuch (Jearinne)
Ist es nicht wunderschön einfach unter der Sonne, in Ruhe zu dösen? Ich genieße jede Sekunde unter den Sonnenstrahlen. Marilyn, Phil und ich saßen auf einer Tischtennisplatte, im Schulhof. Schon seit heute Morgen scheint die Sonne, und das lässt mich im Glauben, dass heute alles gut laufen würde. Bis jetzt ist es gar nicht mal so schlecht, oder? Jedoch dachte ich das erst heute Morgen noch, bis ich diesen vom Sattel gefallen war. Pah. Ich bin von meinem Fahrrad gefallen, weil mir dieses „Ding“ eine Heidenangst eingejagt hat. Daniel und die „Jearahasser“ haben sich heute auch total lustig über mich gemacht. Dass das die „Jearahasser“ tun würden war mir im Begriff, doch Daniel? Er verhält sich so gemein zu mir. Das hat sich doch nach einer Weile geändert. Am Anfang verhielt er sich mir gegenüber noch nett und einfühlsam. Doch von einem Moment auf den anderen ist er jemand anderes.
Ich hör jetzt lieber auf so sehr über ihn nach zu grübeln, wo ich mich jetzt eigentlich auf der Tischtennisplatte lang machen könnte, und die Sonne auf mir spüren sollte. Mary und Phil gaben mir Platz frei damit ich mich hinlegen konnte, wodurch mir ein stechender, unangenehmer Schmerz durch mein Bein hinauf kroch, sie ließen sich von mir kein Einfluss auf ihr Gespräch geben. Ich warf noch einen letzten Blick in den blauen Himmel und schloss dann meine Lider. Ich sah immer noch den leuchtenden Lichtpunkt vor meinen Augen tanzen. Langsam verschwand er. Ich legte meine Hände auf meinen Bauch und ließ diesen schönen Moment auf mir ruhen. Ich lauschte meinem Herzschlagen und meinem Atem, versuchte die Hintergrund Geräusche zu überhören. Das Gerede ließ nach und ich beruhigte mich und spürte es mit jeder Faser meines Körpers. Doch meine Schultern wollten sich einfach nicht entspannen. Ich fühlte wie meine Schulterblätter steif wurden. Ich wusste schon auf die Sekunde genau was mich beunruhigte. Wen habe ich im Wald gesehen? Besser gesagt was habe ich gesehen oder was wollte mich angreifen? Wollte mich das Ding überhaupt angreifen. Habe ich das wirklich gesehen oder war das nur ein Teil meiner Fantasie? Ich verscheuchte die Gedanken, doch meine verspannten Schulterblätter entspannten sich nicht. Schließlich spürte ich wie meine Kehle ausgetrocknet war. Ich setzte mich auf und unterbrach aus Versehen das Gespräch von Marilyn und Phil die mich jetzt genervten anstarrten. Ich hob entschuldigend die Schultern.
„Du hast gestört.“, brachte Phil spaßig hervor.
„Das tut mir leid. Ich wollte euch nicht stören.“, ich hang meinen Rucksack um und kletterte von der Platte runter.
„Das nächste mal solltest du lieber aufpassen.“, Marilyns Augenbrauen schossen genervt in die Höhe.
„Hey warum übertreibt ihr so. Tut mir doch leid.“, ich verstand wirklich nicht warum sie so überreagierten. Doch da biss ich mir schon auf die Zunge als beide in lautes Gekicher fielen. Phil wischte sich eine Träne von der Wange weg. Marilyns Schultern bebten wie immer wenn sie so lachte. Sie sprangen so auf und ab was ich früher und jetzt auch noch irgendwie lustig fand. Ich schnitt ihnen eine Grimasse und humpelte den Weg zur Cafeteria. Meine Knie taten immer noch weh. Die Platzwunde an meiner Stirn, war angeschwollen, und ich kam mir blöd vor. Nicht nur meine Knie taten bei jedem Schritt weh, wegen auf und ab, schmerzte auch mein Ellenbogen.
„Wir sehen uns nach der Schule. Immerhin haben wir keinen Kurs mehr zusammen!“, rief
mir Phil noch zu. Wie bitte? Gar keinen mehr. Bei dieser Vorstellung zog sich mir der Magen zusammen.
Schließlich kam ich an der Cafeteria an und stellte mich in die Reihe. Ich ließ mein Blick einfach auf dem Boden ruhen. Der Schulboden war immer sauber, nie beschmutzt. Wenn es aber doch dreckig sein sollte, sah man es nicht. Ich schüttelte den Kopf. Was mache ich hier? Ich denke über den Boden unserer Schule nach um den Blicken auszuweichen die auf mich gerichtet sind. Erbärmlich. Ich hob mein Kopf und schaute allen einfach direkt in die Augen. Allen nacheinander sah ich an. Ich schrak vor diesen Blicken nicht zurück, aber sie schon und senkten sie sofort. Die ganze Wut hatte aufgesammelt und schaute sie mit einem so abstoßenden Blick an.
„Hey, wenn Blicke töten könnten.“, neben mir stand Ethan und sah mich grinsend an, dabei blitzen seine strahlend weißen Zähne auf. Ich wandte meinen Blick von ihnen ab und sah ihn an. Er grinste immer noch.
„Achso, ehm das war nichts.“, ich winkte mit der Hand ab. Meiner bebenden Schultern verrieten mich.
„Machst du Witze du hast ihnen einfach die Stirn geboten.“.
„Ich weiß überhaupt nicht auf was du hinaus möchtest.“, log ich.
„Jetzt leugne es doch nicht, Jeara. Diese wütenden Augen haben selbst mir Angst gemacht. Außerdem bin ich eigentlich sehr stark.“, jetzt grinste er nicht mehr so verschämt sondern sah sogar sehr niedlich aus. Ich mochte Ethan, er verhielt sich immer so unbeschwert, fröhlich und das ist er auch. Er war schon immer nett zu mir und ich fühlte mich bei ihm wie auch bei Noah, Colin, Kyle und Brian immer wohl. Ich konnte mir das nicht erklären aber ich mochte sie. Normalerweise dachte ich nie über das nach. Ich fühlte mich so schlecht wenn ich nur daran dachte sie verlieren zu können. Nach dieser, nachdem sie hier ankamen waren sie mir ans Herz gewachsen. Vielleicht war das nicht besonders aufgefallen, doch alles entsprach der Wahrheit. Sie wurden meine Freunde, wie Mary und Phil. Meine besten Freunde.
Auch mit ihnen verbrachte ich die Pausen zusammen. Der Unterricht, war auch gar nicht mehr so langweilig und qualvoll, daher sie mir es erleichterten. Oder der Trip zum Schwimmbad, der vor 2 Wochen statt gefunden hatte. Wir hatten alle großen Spaß gehabt, keiner fühlte sich unwohl, was bei ihnen nun mal nicht möglich war. Ich erinnerte mich auch daran, wo wir alle zusammen in der Bibliothek, für die bevorstehende Gemeinschaftsklausur gebüffelt hatten. Die Ausflüge in Spielplätzen, Kinos, von den ich noch gar nicht berichtet hatte, daher es nicht wichtig gewesen war, sondern, der Punkt schließlich ist, dass wir uns in so einer kurzen Zeit, wie eine Familie verhielten, was zur Zeit überhaupt nicht auffiel. Denn, in der letzten saßen die Penos, öfters unter sich. Sie meinten es wären Familienkrisen. Ich hoffte inständig das diese Krise, möglichst schnell ausgehandelt wird. Ich vermisste die Zeit mit ihnen.
„Ich leugne doch gar nichts“.
„Achso, okay. Doch das tust du.“, jetzt sah er ernst aus. Er wartete auf ein Antwort. Ich seufzte.
„Naja weißt du sie schauen mich immer so wütend und voller Hass an da bin ich diejenige die zurück schreckt aber heute läuft alles irgendwie anders und ich bin müde davon immer die Kleine schwache zu sein. Ich hab es endgültig satt. Andauernd werde Ich unterdrückt! Und zwar von ihnen! Ich hatte Angst davor, unter zu gehen! Deswegen habe ich ihnen meine Stirn geboten und ha! Sie sind zurück geschreckt.“, meine ganze Frustration, alles was mich so eingeengt hat war jetzt raus. Ich holte tief Luft und sah ihm in die Augen aber senkte sie sofort wieder weil er mich anlächelte, wobei mir warm ums Herz wurde. Ich lief rot an, weil ich meine verdammten Gefühle nicht unter Kontrolle hatte. Ich hätte still sein sollen.
Er hob mein Kinn hoch, ich versuchte mich ihm zu entwinden aber er hielt sie fest, aber nicht grob oder so.
„Was ist denn mit deiner Stirn passiert?“, fragte er, es war ihm anzusehen, dass er meinet wegen das Thema wechseln möchte, ich sehe ihm in die Augen worauf hin er meine Kinn frei ließ.
„Ach nichts weiter. Ich bin aus versehen an ein Baum gefahren dabei bin ich vom Sattel abgerutscht und beim hin fallen habe ich meine Stirn angeschlagen.“, ich lachte über mich selbst. Wenn mir schon Unfälle zustoßen sollten dann hart, denn ich habe es verdient.
„Autsch. Hast du dir sonst irgendwo anders wehgetan?“, er begutachtete mich sorgevoll.
„Denn ich sehe dich seit heute nur humpeln.“.
„Ehm, ja. Ich habe meine Knie geschlürft und mein Ellbogen, aber sonst geht es mir gut.“, ouh nicht zu vergessen habe ich die Kontrolle über mein Fahrradlenkrad verloren weil mir ein „Ding“ eine Heidenangst eingejagt hat, aber das gruseligste kommt noch. Es hat nach Tod gestunken und war pechschwarz, dachte ich zu Ende. Eigentlich ging mir noch nie der Geruch von Tod durch die Nase aber wie ich es mir sonst erklären sollte wusste ich nicht, denn es stank widerlich.
„Woran denkst duuuuu!“, Ethan wackelte mit seinen Fingern vor meinem Gesicht rum und heulte wie ein Geist.
„An gar nichts.“, log ich schon wieder und biss sogleich auf die Zunge. Hör auf zu lügen.
„Achso okay. Da ist noch was, was ich dich fragen wollte. Wieso bist du gegen den Baum gefahren? Hast du es etwa nicht gesehen?“, er klang ernst aber auch belustigt.
„Doch ich habe es gesehen ich habe nur kurz die Kontrolle über das Fahrrad verloren.“.
„Und wie ist das passiert? Ich meine bist auf ein hohes Erdloch gefahren?“.
„Nein, mich hat etwas irritiert.“, die Wahrheit kommt Stück für Stück ans Licht.
„Was hat dich den abgelenkt?“.
„Irgend so ein Ding. Ich weiß aber nicht was es war.“.
„Ein Ding?“.
„Du darfst ruhig lachen, ich finde mich selber ein bisschen albern.“.
„Nein das klingt nicht albern. Wie hat es ungefähr ausgesehen?“.
„So pechschwarz und es hat eklig gestunken.“, dabei krauste ich meine Nase.
„Oh.“, er war plötzlich wie erstarrt und blickte nicht wirklich mich an. Es sah mehr so aus als würde er durch mich durch in die Leere schauen. Doch dann waren seine Augen auf etwas hinter mir gerichtet. Er schaute es ängstlich aber auch beschlossen an. Ich drehte mich um. Noah und die anderen standen nur 2 Meter entfernt und sahen Ethan und mich an. Sie lächelten mich unsicher an. Ich winkte ihnen zu. Mein Blick blieb auf Daniel haften. Er blickte mich ernsten Augen an. Ich wollte weg sehen aber es ging nicht. Ich war wie hypnotisiert von seinen tief blau-grünen Augen. Mir lief schon ein Schauer über den Rücken, weil ich schon befürchtete er würde einfach weg schauen, aber zuerst würde er mich hasserfüllt ansehen. Doch im Gegenteil. Er schenkte mir ein warmes Lächeln, dass mein Herz rasen ließ. Seine Augen hellten auf und seine meeresblauen Augen leuchteten so sehr, dass ich glaubte in sie ein zu tauchen. Zum ersten Mal nahm ich die helle weiße Aura wahr die ihn umgab, sie leuchtete heller als alle Lichter an der Decke.
Ich versuchte ein Lächeln zu Stande zu bringen, doch irgendwie gelang es mir nicht. Mir wurde schwindelig, und griff sofort nach Ethan’s Arm. Daniel erstarrte, wie zu einer Statue. Mir wurde nicht schwindelig von Daniel oder irgendeinem schlechten Geruch.
Es fühlte sich an als ob irgendetwas in mir, in meinem Kopf, mein Hirn zusammenpresste.
Ein Schmerzensschrei entwich mir. Nichts als schwarz sah ich vor meinen Augen. Ich sackte zusammen und das letzte was ich spürte war Ethan’s Arm.


„Jeara?!“.
Kleine Punkte tanzten vor meinen Augen als ich versuchte meine Lieder zu heben. Doch sie fielen mir zu schwer und ich ließ sie geschlossen. DA bemerkte ich das starke schmerzvolle Pochen in meinem Kopf, ich versuchte einen Schmerzenschrei zu unterdrücken doch da drückte es noch schlimmer zu.
„Au.“, ich versuchte mich auf zu setzen, da drückten sanft Hände mich zurück ins Kissen. Widerwillig legte ich mich hin und versuchte meine Augen zu öffnen. Zuerst sah ich nur verschwommen doch dann wurde alles klarer. Ich schaute in hellblaue Augen. In ein Gesicht, dass von langen roten Locken umrahmt wurde. Dieses Gesicht lächelte mich an.
Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, aber das schmerzte ebenfalls in meinem Kopf. Ich richtete mich auf und erkannte erst jetzt wo ich war. Ich sah die lange weiße Kommode worauf ein länglicher Spiegel an der Wand verlief. Übersäht mit Bildern und Pflanzen. Daneben mein Sofa mit kleinen Blumenmustern. Neben meinem Bett das kleine Tischchen mit meinem Wecker und einer Blume.
„Hey, wie geht es dir?“, unterbrach mich Marilyn bei Durchsuchung, sie schaute mich mit sorgevollen Augen an.
„Mein Kopf tut höllisch weh.“, dabei streichelte ich über meinen Schädel.
„Das kann sein. Nämlich du bist in der Cafeteria ohnmächtig geworden. Wieso, kannst du uns wohl am besten erklären.“, sie hob fragend ihre Augenbrauen. Was sollte ich ihr denn sagen? Mein Kopf hat so sehr geschmerzt, dass ich dachte er würde gerade zerquetscht werden. . Und zwar zu Brei. Ich bin ohnmächtig geworden, wegen übler Schmerzen, ich dachte mein Hirn würde brennen. Ich hatte doch keine Ahnung was das gewesen ist. Natürlich bekam ich ab und zu Kopfschmerzen, doch damit war da keines Falls zu vergleichen. Ich lächelte sie an, und wieder musste ich mir ein Aua verkneifen.
„Ehm, das liegt vielleicht daran, dass ich seit Tagen an Schlaflosigkeit leide.“, log ich und stellte mir dies als Frage.
„Wenn du glaubst, deine beste Freundin anlügen zu können dann bin ich zutiefst verletzt. Denn Ethan hat gesagt du hättest dich an seinen Arm geklammert, als ob du hilflos eine Klippe runter hängst.“, sie grinste mich triumphierend an.
„Wie meinst du das? Was hat Ethan mit der ganzen Sache zu tun?“.
„Naja, bevor du ohnmächtig wurdest, hast du dich an ihm fest gehalten.“.
„Ich meine wann hast du mit ihm gesprochen?“
„Wieso nicht?“.
„Aber du saßt mit Phil zusammen draußen im Hof.“.
„Ja klar Colin hat uns ja auch Bescheid gesagt. Ich hatte so einen Schock bekommen als man dich schlaff nach draußen getragen hat.“, dabei schüttelte sie sich, als ihr die Bilder wieder durch den Kopf gingen.
„Wohin getragen?“.
„Der Krankenwagen war schon unterwegs und vom Hof aus zu hören. Er hat dich zu den Parkplätzen getragen.“.
Er?
„Wer?“.
„Was meinst du mit, Wer ?“.
„Wer mich auf den Armen hielt?“, drängte ich.
„Achso, jetzt dämmert es mir. Daniel natürlich.“, ich stockte. Wie konnte sie das so sagen, wie Hallo. Ich meine ist ihr nicht klar, dass das nichts Gewöhnliches ist.
„Ach wirklich? Wieso das den?“.
„Hallo ?! Wieso nicht? Das ist doch wohl nichts überraschendes, nicht?“.
„Natürlich ist das überraschend!“, ich verstummte sofort als ich überreagierte.
„Meiner Meinung nach hätte ich genau auf Daniel getippt, falls du wieder ohnmächtig geworden wärst.“, und grinste mich verschämt an. Ich warf ihr einen finsteren Blick zu, der bedeutet <Zügel deine Zunge>.
„Ich bitte dich Jeara. Du bist doch nicht blind, oder?“.
„Was meinst du denn? Natürlich bin ich nicht blind.“, ich wusste doch überhaupt nicht wovon sie redete oder auf was sie hinaus wollte.
„Scherzt du etwa mit mir? Jeara bitte du musst da von selbst drauf kommen.“, bat sie mich und ich strengte meinen Kopf an, wodurch ein stechender Schmerz durch meinen Schädel lief. Erneut verschwamm Marilyn und mein Zimmer vor meinen Augen.
„Er liebt dich Jeara!“, unmöglich!
Ich schlug die Augen auf, aber klappte meine Augenlieder gleich darauf hin wieder zu. Mein Kopf tat höllisch weh. Nachdem die Schmerzen etwas nach ließen, hob ich meine Lieder und lugte in die Dunkelheit.
Es war bloß ein Traum, nichts weiter. Das erklärt ja auch alles. Benommen streichelte ich mir meinen Kopf. Meine Haltung fing an sich ungemütlich an zu fühlen, da richtete mich auf. Da gestand ich meinen Fehler, den alles um mich wurde schwärzer und dunkler als es eh schon war.
Da nahm ich nun den vertrauten Geschmack wahr. Der Geruch der mir vor 3 Jahren schon einmal in die Nase gekrochen ist. Desinfektionsmittel und chemisch.
Ich lag im Krankenhaus.
An meinen Wangen spürte ich den Schlauch, der meine ganze Backe entlang verlief in meine Nase.
Nervosität überkam mich.
Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit, dabei erkannte ich jemanden der auf einem Stuhl saß und an der Wand anlehnte. Diese Person schlief. Schließlich erkannte ich diese typische Haltung, in der Mason immer schlief, wenn wir Zug fuhren.
„Mason?“, flüsterte ich in den Raum hinein. Wohl wissend, dass er nicht reagieren würde. Ich lehnte mich zurück zu meinem Kissen und lauschte in die Stille.
Die Erinnerungen von meinem letzten Besuch hier, waren noch stark in meinem Kopf eingeprägt. Schließlich überkam mich erneut die Müdigkeit, schloss meine Augen, doch da nahm ich einen Lichtstrahl wahr.
„Es dauert auch nicht lange. Ich bin gleich wieder draußen.“, diese vertraute Stimme rüttelte mich wach. Meine Augenlieder schossen in die Höhe und an meinem Bettende stand Daniel. Er sah mich mit einem Blick an. Ob es ein trauriger oder fröhlicher Ausdruck war, konnte ich mir nicht erklären.
„Hey, wie geht es deinem Kopf?“.
„Es… ehm… schmerzt immer noch sehr arg.“, es war halb gelogen, ich konnte das schmerzende Pochen immer noch wahrnehmen, doch es erschien mir das es sich von selbst wieder zurück zog und lange nicht mehr so weh tat wie als ich aufwachte.
So als würde die hell leuchtende Aura die von Daniel ausging, mir die Schmerzen entziehen.
„Hast du vielleicht irgendetwas falsches getrunken oder gegessen?“, fragte er mich.
„Nein, ich hab nicht mal irgendetwas gegessen. Und getrunken habe ich nur von Zuhause.“.
„Vielleicht kam es ja vom Aufprall, daran könnte er wahrscheinlich liegen.!“, meinen Kopf hatte ich an einen Stein angestoßen, als ich gegen den Baum fuhr. Dies fiel mir erst jetzt ein. Wie mir so was aus den Gedanken entweichen konnte?
„Deshalb diese Wunde, über deiner rechten Augenbraue.“, stellte er fest.
Automatisch tastete ich diese Stelle an mit der ich aufgekommen war. Sie brannte unter meinen Fingern. Ruckartig zog ich sie zurück.
„Tut es arg weh?“, er trat einen schritt auf mich zu wobei ich ihn reflexartig in die Augen sah. Mit einem sorgevollen Blick begutachtete er mich.
„N- nicht, so sehr wie am Beginn. Warum bist du hi…“.
„Wie konntest du so schlimm aufkommen?“, unterbrach er mich, dabei klang er auch noch misstrauisch. Bis jetzt lag mir jedes mal nur eine Frage auf der Zunge, und zwar die wieso er mir mich mit kühnen Blicken anfauchte. Im Grunde hatte ich ihm nichts Böses getan, soweit ich wusste. Alltäglich konnte er mich nicht mal eines netten Blickes würdigen. Doch seit gestern, oder falls es immer noch der Tag war an dem ich den Fahrradunfall hatte, benimmt er sich anders. Immerhin war er die Person gewesen die mir zur Hilfe geeilt war.
Er legte mir einen Arm um die Hüfte um mich zu wiegen, daher ich durch meine verletzten Knie nicht aufrecht gehen konnte, besser ausgedrückt humpeln konnte. Mir geholfen hat er, obwohl er mich hasst. Theoretisch hätte er zu denen gehören sollen die mich mit amüsierten Blicken durchbohrt hatten. Letztendlich tat er das genaue Gegenteil, das was ich von ihm am wenigstens erwartet hätte. Was glaub ich die wenigstens vermutet hätten.
„Fahrradunfall. Wie schon gesagt. Warum bist du hier?“.
„Noah hatte keine Zeit und die anderen konnten nicht. Da baten sie mich zu kommen. Besser gesagt zwangen mich dazu.“, er schnaubte verächtlich, da war er wieder. Dieser Ausdruck in seinen Augen, der darauf deutete und verriet, dass er mich nicht mochte.
„Also wolltest du gar nicht kommen?“.
„Ne ach was. Immerhin habe ich deutlich bessere zu tun als dich zu besuchen. NA dann bis irgendwann.“, er würdigte mich keines Blickes mehr und verschwand aus dem Zimmer und schloss dabei die Tür hinter sich. Ich schloss die Augen. Mein Kopf begann wieder an schmerzvoll zu pochen. Ich sank zurück ins Kissen und deckte mich zu.
Hatte ich etwas Falsches gesagt oder getan, dass er so kühn wurde?
Naja, aber wie schon gesagt, er kann mich nicht ausstehen. Was mir merkwürdiger Weise einen Stich ins Herz verpasste.
Kurz danach schlief ich ein






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