Was dich nicht tötet, macht dich stärker - Teil 17

Autor: Schnuqqii
veröffentlicht am: 15.08.2013


So Leute es geht weiter! ^(*-*^) Ihr wisst, ich mache Fehler (wie immer) nimmt es mir also nicht übel. Kommis und Kritik sind, wie immer, erlaubt. <3
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8 Monate später…
Es war klar. Eigentlich überrascht es mich nicht. Heute ist der letzte Tag, den ich hier an meiner alten Schule verbringen darf. Nach den Sommerferien geht es dann ab in ein neues Schulhaus. Natürlich fand Sarah ein Internat zu teuer, deswegen werde ich bei meiner Oma einziehen. Ehrlich gesagt, wusste ich nicht ein mal dass sie noch lebt…Das letzte mal als ich sie gesehen habe, war es an der Beerdigung meiner Mutter. Sie war sehr traurig, damals. Ich nehme ihr das nicht übel, der Mann tot und dann auch noch ihre einzige Tochter!
Es ist ziemlich viel passiert in letzter Zeit. Logan hat mich wie immer abgeholt und mit der Zeit wurde er mir wichtiger. Doch ich werde eh nicht mehr hier kommen, deswegen schliesse ich mein Herz wieder zu. Ich blicke nach vorne und sehe Bennys Rücken. Benny…Ja Benny, der beleidigt mich wann es nur geht. Obwohl es mich verletzt, bleib ich stark, denn es ist nur noch ein Tag übrig. Als nächstes bleibt mein Blick an Lisa hängen, die mich auch verletzt hat. Sie ist die gleiche geblieben. Wie immer hat sie sich an Benny ran geschleimt. Der hat wohl kein Interesse, denn er ignoriert sie immer wieder. Sven, der etwas „böses“ machen wollte, ist aus der Schule geflogen, da er der Direktorin eine Ohrfeige verpasst hatte. Sonst war hier alles beim alten.
Wenn ich ehrlich bin, bin ich verdammt enttäuscht. Enttäuscht von meinem Vater. Er hat mich nie respektiert, Okay, damit kann ich leben. Er heiratet eine dumme Kuh, das kann ich auch runterschlucken. Er lässt mich nicht mehr Kickboxen, das werde ich sicher überleben. Er schickt mich bei meiner Oma, das krieg ich auch hin. Aber, wenn man mein Klavier, das mal meiner Mutter gehörte, verkauft, werde ich sauer. Nicht nur sauer, nein! Wütend! Ja, ich werde wütend. Es war nur das, was ich von ihr hatte. Und jetzt? Und jetzt hatte ich nichts mehr. Ich war so wütend damals, dass ich all ihre „ach so tollen“ Hochzeitsbilder zerrissen hatte. Erst dann wurde die Wut etwas besänftigt. Das vielleicht 3 Stunden lang, denn dann kam Sarah und suchte ihr „ach so tollen“ Bilder und natürlich waren sie nirgends. Wie aus der Pistole geschossen, hatte sie auf mich getippt. Ich war‘s ja auch, doch wäre ich das nicht gewesen, würde die Schuld trotzdem auf mich liegen. Ja, so spielt das Leben. Ich durfte dann das ganze Haus putzen. Aber das war wohl zu wenigen, denn die Straf ging bis heute so. Ich kann vom Glück reden, dass ich heute zu meiner Oma ziehe.
Als die Schulglocke läutet, stehen alle überglücklich auf. Alle freuen sich riesig über die Sommerferien. Ausser mir. Ich werde alle irgendwie vermissen. „Bevor ihr dann wirklich geht, holt zuerst euer Zeugnis bei mir ab!“, ruft Mrs. Neid. „Ah, endlich geschafft! Logan das müssen wir heute feiern!“, steht Benny von seinem Stuhl auf. „Ja klar! Jenny wird uns sicher Gesellschaft leisten.“ „Ich…“ „Was? Diese Spassbremse? Sie passt ja nicht in ein Kleid, mit ihren fetten Bauch! Hahaha, guter Witz Logan!“ Ja ich bin fett geworden. Da ich nicht mehr Sport treibe, habe ich 10 Kilos zugenommen. Es tut mir brutal weh! Er macht sich immer wieder über mich lustig. Einmal hat er mich vor die ganze Klasse bloss gestellt. Mir kommen die Tränen hoch. Ja mir, Jenny, kommen die Tränen hoch. Aber ich bleibe stark und weine nicht! „Benny halt die fresse!“, versucht Logan Benny, der immer noch lacht und meinen Bauch nach macht, zu stoppen. „Ach komm Logan! Sieh sie dir an, Hahaha!“ Ich gehe so schnell wie möglich nach vorne, um mir mein Zeugnis zu holen. „Danke“, sage ich und gehe raus. Ich will jetzt einfach nur noch weg. Doch das ist wohl nicht der fall. Denn schon kommt Logan, mit Benny, zu mir angerannt. „Los entschuldige dich!“ „Tut mir leid, dass du fett geworden bist!“, grinst mich Benny doof an. „Benny!“, beginnt Logan, doch ich unterbreche ihn. „Lass gut sein Logan. Ich geh dann mal. Schöne Ferien wünsche ich euch.“ Damit drehe ich mich um und will gehen. „Ist unsere Kalorie Bombe beleidigt?“ „Das reicht hör endlich auf damit!“, ich merke wie die Tränen wieder hoch kommen. Mit Mühe halte ich sie noch zurück. „Hey Jenny, versprich mir, dass du ein Laufband kaufen wirst. Aber bitte versuch ihn nicht kaputt zu machen, mit deinen fetten Beinen!“ „Benny lass das...“, versucht ihn Logan zu stoppen. „Hey Leute hör mal zu!“ Oh nein! Ich drehe mich um und sehe daß sich ein Kreis um uns bildet. „Jenny träumt, dass sie endlich mal wieder abnimmt!“ Fast alle fangen an zu lachen. „Benny übertrei…“ „Oder sie schaut sich immer im Fernseher an, wie man abnimmt.“ Das reicht mir jetzt! Die anderen halten ihren Bauch vor lachen. „Benny! Halt deinen Mund, sonst…“, schreie ich ihn an. „Sonst was?“ Alle schauen uns erwartungsvoll an. Logan sieht Benny mit einen tödlichen Blick an. „Sonst was?“, wiederholt einer aus dem Kreis. Benny grinst blöd und sagt etwas, was mich kaputt macht. „Sonst geht sie bei ihrer Mami petzen!“, sagt er. Das war’s! Das trifft mich mitten ins Herz und irgendwas zerbricht in mir. Nein nicht irgendwas. Nein, mein Herz zerbricht. „MEINE MUTTER IST SCHON LANGE TOT!“ Ich nehme nichts mehr wahr. Die Tränen kann ich auch nicht mehr halten. Sie fliessen aus meinen Augen, wie ein Wasserfall. Ich sehe nur noch Bennys Gesicht, wie er mich verletzt ansieht. Dann renne ich schnell weg. Ich kann hören wie jemand meinen Namen ruft, doch ich nehme das nicht wahr. Ich renne dort hin, wo ich seit Jahren hätte gehen müssen. Irgendwann kann ich nicht mehr rennen, sondern laufe einfach weiter und ignoriere den Schmerz, die Leute und einen kleinen Stein, der wohl in mein Schuh rein gekommen ist. „Kann unsere Kalorie Bombe nicht mehr springen?“, flüstere ich und lache traurig. „Sonst geht sie bei ihrer Mami petzen“, flüstere ich immer wieder und lache ironisch.
Zwar habe ich lange gebraucht, aber bin dann trotzdem am Friedhof angekommen. Wann war ich das letzte Mal hier? Vor 5 Jahren? 6 Jahren? Obwohl es lang her war, wusste ich genau wo ich sie finden kann.
„Hallo Mama“, kniete ich mich vor das Grab meiner Mutter. Eine Träne tropft auf die Erde. Dann die zweit, die dritte, vierte, fünfte, sechste und so geht das weiter. Schweigend betrachte ich das Grab meiner Mutter. Es scheint als hätte sich niemand um das gekümmert. Unkraut wächst auf der Erde. Sanft zupfe ich es weg. „Du fragst dich sicher wieso ich hier bin? Wieso frage ich dich das? Du kannst ja nicht antworten. Vielleicht hörst du mich ja auch gar nicht…Wie auch immer, ich bin gekommen weil ich nicht mehr kann. Verstehst du? Ich bin fertig mit der Welt. Ich habe kein Lebensgrund mehr! Ich habe nichts. Gar nichts! Ich will und kann nicht mehr.“ Tränen rennen mir hinunter auf der Erde. „Manchmal denke ich, ob es besser wäre, wenn du noch am leben wärst. Weisst du dann hätte ich eine Person, die mich liebt.“ Schweigen. Was erwarte ich sonst? Das sie aufsteht und mich in den Armen nimmt? „Wieso hast du dich umgebracht? Wieso bist du nicht mit mir geblieben? Wieso hast du mich in Stich gelassen? Wieso? Wieso?!“ Weinend steckte ich meine Hände unter der Erde. „Sag mir wieso! War ich dir so unwichtig? Du hast mir doch immer gesagt, du wärst immer für mich da? Nein du hast es mir sogar versprochen! Und wo bist du jetzt? Bist du etwa da? Jetzt wo ich dich brauche?“ Vernebelt von meinen Tränen, sehe ich meine Hände an. „Ich habe immer auf dich gewartet, als ich mich schlafen legte. Ich habe gewartet, dass du kommen würdest um mir einen Kuss zu geben. Ich habe auf dich gewartet, als ich mal mit Vater in den Zoo ging. Das war das letzte Mal, dass ich irgendwo mit ihm war.“ Wieder lache ich ironisch. „Verdammt ich war noch klein! Ich habe nicht gewusst was passiert ist. Ich war doch so jung.“ Der letzte Satz ist nur ein Flüstern. Meine Hände sind voller Erde, doch das hindert nichts, denn ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht und stehe auf. „Wieso komme ich zu dir?! Du bist doch nicht besser! Du hast mich auch in Stich gelassen! DU BIST SCHLIMMER ALS VATER! FAHR DOCH ZUR HÖLLE! ICH HOFFE DU VERBRENNST AUCH SCHÖN!“
Wütend, traurig und vor allem enttäuscht, mache ich mich auf dem nach Hause Weg. „Nach Hause, Hahaha. Ja nach Hause!“ Ich habe aufgehört zu weinen und lache ironisch. „Oh Lebensgrund? Wo bist du?!“, schreie ich. Einige Leute drehen sich um und sehen mich verwirrt an. „Was sieht ihr mich so an? Ach ja, ihr könnt es ja nicht erwarten das so etwas passiert.“ Noch verwirrter sehen sie mich an. „Miss, soll ich vielleicht einen Arzt holen?“ Ich drehe mich um und blicke direkt in zwei Schokoladen Augen. „Luis?“, flüstere ich. „Jenny? Hey Jenny!“, strahlt er. Ich halte, mit meiner schmutzigen Hand, meinen Mund zu. Tränen kamen wieder hoch. „Unsere Kalorie Bombe träumt, dass sie endlich abnimmt…Sonst was? Bist du beleidigt, dass ich deine Haare nicht mag?...Jenny?...Jenny, schalt mal dein kleines Gehirn ein!...Sonst geht sie bei ihrer Mami petzen…“, geht mir Bennys Stimme durch den Kopf. „Jenny? Geht es dir gut?“, verwirrt sieht er mich an. „Soll ich doch einen Arzt rufen?“ Eine Träne tropft auf meiner Hand. „Nein, nein…nein, Nein!“ Weinend, mit der Hand vor dem Mund, renne ich weg. „JENNY!“, höre ich Luis rufen. Doch ich ignoriere ihn. „Man muss es dir lassen, du lernst sehr schnell…du siehst friedlich aus, wenn du schläfst…wenn du wütend wirst, glänzen deine Augen…wieso bindest du deine Haare?...“, die Stimme von Benny geht mir nicht aus dem Kopf. Alles, was ich mit Benny unternommen habe, spielt sich vor mein inneres Auge ab. Das mit der Nachhilfe, in der Schule, im Kino, beim Nachsitzen und wie er Lisa geküsst hat. Alles, einfach alles! Mein Herz tut so weh, dass ich nicht mehr laufen kann.
Kennt ihr das, man versucht Gefühle zu unterdrücken?
Oder man wird so verletzt, dass man sogar nicht mehr im Spiegel schauen kann, weil man etwas anders sieht.
Oder kennt ihr den Schmerz?
Der wie Tausend Stiche dein Herz durchbohrt?
Oder kennt ihr die Egoisten?
Die meinen, sie seien was Besseres.
Kennt ihr euch mit dieses Gefühl aus das euch kaputt macht?
Oder kennt ihr den Boden?
Den Boden auf dem ihr gesessen und geweint habt?
Kennt ihr eine Person, die ihr über alles liebt, doch die euch am meisten verletzt?
Wisst ihr wie es sich anfühlt jemand verletzt zu haben?
Beispielsweisse euch selbst?
Mein Herz kann nicht brechen, denn es war nie vollständig.
Irgendwann höre ich auf zu weinen. Ich sehe, dass es schon dunkel geworden ist. Schweigend steige ich in ein Bus und fahre nach Hause. Ich hasse es mit den Bus fahren. Doch ich war spät dran, also bleibt keine andere Wahl übrig. Ich kann deutlich spüren wie mich alle anschauen. Da ich es nicht aushalte, steige ich eine Station vorher aus. Müde schleppe ich mich nach Hause.
„Wo warst du?“ „Ach du meine Güte was ist den passiert?“ „Jenny, das gibt Konsequenzen!“ Ich sehe nur meine Oma an. Sarah und meinen Vater ignoriere ich. „Oma bitte lass uns gehen.“ Sie nickt und steht auf. Geschockt sieht sie meine Hände an. „Jenny! Ich rede mit dir!“, schimpft mein Vater. „Weisst du was?“, flüstere ich. „HALT DEINE FRESSE! DU UND DEINE DUMME KUH KÖNNT MICH MAL!“ Damit nehme ich meinen Koffer und lasse meinen Vater und Sarah geschockt stehen.
„Kind, warte auf deine alte Oma.“ Ich war schon draussen, als Oma raus kommt. „Tut mir Leid, Oma. Nur ich kann einfach nicht mehr.“ Ich fange wieder an zu weinen. Mein Oma kommt auf mich zu nimmt mich in den Armen. „Ach Kind! Du kannst mir alles im Auto erzählen.“ Ich nicke und sie verdattert an. „Du fährst noch Auto?“ Sie hebt eine Augenbraue hoch. „So alt bin ich jetzt auch nicht!“ Lächelnd steigen wir im Auto und fahren los.

Tut mir leid, dass es schon 8 Monate vergangen sind. Es wäre langweilig geworden, hätte ich normal weiter geschrieben. :$








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