Teach a stray dog how to love~ - Teil 5

Autor: Celithizia
veröffentlicht am: 02.09.2013


Immernoch konnte Rokudo nicht glauben, das er hier gerade tatsächlich saß, hinter einer Mauer und aufpasste, dass das kleine Nervenbündel ihn nicht entdeckte. Aber sie wurde sicher schon oft mit ihm gesehen, und er wollte nicht Schuld sein, wenn eine feindliche Gang das falsch aufnahm und sie als Druckmittel oder so benutzte.
Nicht das es ihn interessieren würde, aber er wollte nicht mit den Schuldgefühlen leben müssen. Seufzend beobachtete er das Mädchen. Mann, die war ja wirklich voll durch den Wind. Ständig rempelte sie Leute an, die ihr wütend hinterher riefen, doch sie registrierte es nicht wirklich. Gedankenverloren, beinahe wie ein Zombie wandelte sie durch die Straßen.
War das nur wegen ihm so? Was für ein Dummkopf! Sie bemerkte nichteinmal, dass ihre Schnürsenkel auf waren. Aber er würde ihr das garantiert nicht sagen! Sollte der Schussel doch selber auf die Nase fallen!
Und genau das tat sie auch. Als hätte er es ihr in Gedanken gesagt, dauerte es nicht lange, bis Yayori ein 'Hoppla!' ausstieß und daraufhin hart auf dem Boden aufschlug. Also wirklich, wie konnte man nur so tollpatschig sein? Amüsiert beobachtete er, wie sie mitten in der Fußgängerzone aufzustehen versuchte, dabei aber immerwieder umgerempelt wurde.
Rokudo würde nicht einschreiten, ihr nicht helfen. Immerhin war er kein Babysitter. Er war nur mitgekommen, falls sie seinetwegen Ärger mit irgendwelchen Jungs bekam. Alles andere war ihm relativ egal. Sie würde doch wohl alleine aufstehen können!
Aber es dauerte, bis sie wieder auf ihren Füßen stand, und sofort kam der nächste und schubste sie wieder um. Einen Moment lang hockte Yayori einfach still dort auf dem Boden, sagte kein Wort und rührte sich nicht. Verwundert sah Rokudo in ihre Richtung. Hatte sie sich verletzt?
Doch plötzlich brach es aus ihr heraus. "Man, ich hab die Schnauze voll! Von euch allen! Darf ich jetzt bitte aufstehen?" schrie sie wütend. Verdattert blieben einige stehen und schauten auf das seltsame Mädchen. Auch Rokudo war sprachlos. Aber durch den Kreis der Schaulustigen, der sich so um sie gebildet hatte, konnte sie nun endlich aufstehen. "Vielen dank...!" murmelte sie noch, dann quetschte sie sich durch die Menschen und setzte ihren Heimweg fort.
Rokudo konnte nicht mehr an sich halten und fing lauthals an zu lachen. So viel Feuer hatte er dem Mädchen garnicht zugetraut! Vielleicht hatte er sie ja auch völlig falsch eingeschätzt. Aber sie hatte es nicht mehr weit bis zu ihrem Haus. Auf den letzten paar Metern würde ja wohl nichts mehr passieren, also beschloss er, den Rückweg zur Halle anzutreten.
Als er ankam, immernoch ein wenig amüsiert von der Sache mit Yayori, schlug seine gute Stimmung schlagartig um. "Was ist passiert?" fragte er ernst, als er die Situation erblickte. Die Halle war verwüstet, und ein paar lagen mit blutigen Verletzungen auf dem Boden. "Haruki!" rief er nach seinem Bruder, der allerdings zum Glück unverletzt aus einer Ecke kam.
"Reis Leute waren hier.." murmelte er. Rokudo weitete die Augen. Rei war der Gangboss einer anderen Truppe, die schon lange versuchten, ihr Gebiet einzunehmen. Man konnte ihn als sowas wie Rokudos Erzfeind betrachten. Wütend ballte er eine Faust.
"Dann werden wir Rei morgen einen kleinen Besuch abstatten! Wenn ich dran denke, bring ich Blumen mit...!" sagte er leise, aber gefährlich und starrte finster vor sich hin.





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