Atemzeit.. - Teil 7

Autor: Caprice
veröffentlicht am: 29.07.2012


Sowie wir uns im Wirbel der Zeit befanden entspannte ich mich wieder. Der Weg zum Blauteich verlief reibungslos. Jeder wählte einen anderen Zeitwirbel, sodass wir für den Fall der Fälle, nicht gemeinsam von den Gefangenen endeckt werden konnten. Wir rechneten damit, dass sie überall lauern konnten. Vorsicht war also geboten. Caprice reiste mit mir. Ihr war schwindelig und sie taumelte etwas, als wir den Grund des Blauteichs erreichten. Ich stützte sie und kämpfte währenddessen selbst gegen eine heftige Schwindelattacke. Es hatte mich mehr Kraft gekostet als ich dachte. Caprice fasste sich schnell wieder und erkundete neugierig die Umgebung. Blieb aber in meiner Nähe. Sie war von den vielen bunten Farben und der Fremde dieser Welt ganz angetan. Ich kämpfte immer noch. Mittlerweile gegen die Ohnmacht, die mich zufall bringen wollte. Hinter mir tauchte plötzlich Michael aus dem Zeitwirbel auf. Genau im richtigen Moment, dachte ich später. Ich spürte zwei kräftige Arme, die mich auffingen, als ich dem Druck nicht weiter standhalten konnte und bewusstlos zusammen sackte.
„Was ist mit ihm?“
„Keine sorge Caprice. Er ist lediglich Ohnmächtig. Du musst wissen, dass Seith Jung ist und deshalb seine Kräfte noch nicht voll ausschöpfen kann –ohne dabei Gefahr zu laufen, sich selbst zu schaden. Er kann sie bisher nur zu einem gewissen Punkt verwenden. Alles was darüber hinaus geht schwächt ihn, zunehmend. Sie sind wie er- Unreif.“
Die Stimmen, die in mein Bewusstsein drangen waren unklar und stumpf. Ich riss meine Augen auf und sprang hektisch von der Erde- zu hektisch. Ich geriet ins schwanken.
„Ruhig Seith, langsam!“
Michael packte mich bei den Schultern und hielt mich aufrecht. Die wackeligen Überreste, die übrig waren.
„Danke!“
„Keine Ursache. Wir können jedoch nicht riskieren, dass du dich verausgabst und so etwas öfter passiert. Für die Gefangenen wärst du in diesem Zustand leichte Beute. Ich werde Caprice für den nächsten Abschnitt nehmen.“
Genau sowas hatte ich befürchtet. Jetzt würde er sie begleiten. Verdammt! Ein Wortgefecht mit Michel war immoment keine gute Idee. Ich muss nachgeben. Hatte keine Wahl. Ich werde langsam stärker. Caprice dadurch zu gefährden wäre unverantwortlich. Das würde ich mir nie verzeihen. Michael hatte recht. Ich hasste es.
„Wie du möchtest,“ antwortete ich schweren Herzens.
„Geht es dir besser Seith?“ Caprice sah besorgt aus.
„Ja, alles wieder inordnung,“ versicherte ich ihr und lächelte.
Zadkiel und Raziel waren zwischenzeitlich zu uns gestoßen. Zadkiel schrieb direkt den nächsten Zielort auf jeweils drei Stücke Pergament. Caprice und Raziel endeckten derweil die Elfen des Blauteichs. Ihre harmlosen, kleinen Köpfe lugen durch die Blätter der Bäume über uns. Süßliches Kichern erfüllte die Luft und ich war froh darüber, dass Caprice endlich wieder lachte. Sie zeigte mit dem Finger gen Himmel.
„Hast du so etwas schon mal gesehen?“
Der Himmel hatte die Farbe von geschmolzenem Gold. Unglaublich. Wie sie. Wunderschön.
„Nein, noch nie,“ antwortete ich fasziniert.
„Können wir nochmal hier hin?.. Ich meine.. Wenn alles vorbei ist? Bringst du mich dann her?“
„...Es gibt nichts... Was ich lieber täte.“ Und so war es auch.
Sie grinste ihr schönstes Grinsen und küsste mich auf die Wange. Mein Herz spielte verrückt. Schlägt Purzelbäume... Wieso? Wieso kann ich es ihr nicht einfach sagen? Wenn sie es doch nur ahnen würde, was ich fühle. Wie ich empfinde. Wünschte sie wüsste.. So sehr sehnte ich mich.
Micheal gab das Zeichen für den nächsten Sprung. Er nahm Caprice an seine Hand und nickte den anderen beiden zu. Ich versuchte mich frei von allen Gedanken zu machen und bündelte meine Kräfte. Zadkiel verteilte die Zettel. Auf dem Pergament stand Dornalle. Raziel stöhnte laut auf, knüddelte das Pergament zusammen und stöpfte es sich anschließend in seine Hosentasche.
Beim transportieren müssen sich Engel auf den Zielort konzentrieren. Es macht dabei keinen Unterschied, ob es ein bekannter oder fremder Ort ist. Lediglich sein Name ist entscheidend.
„Wir sehen uns auf der anderen Seite, seid auf der Hut!“ Michael und Caprice verschwanden zuerst. „Plop“ und weg.
Raziel als nächster, dicht gefolgt von Zadkiel. Ich schaute mich ein letztes mal um und konnte gerade noch den Mond, in seinen vollen Pracht sehen, bevor, mich etwas von hinten packte und hart zu Boden stieß...






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