Verboten! <3 - Teil 17

Autor: lucy-josephin
veröffentlicht am: 02.06.2012


Ich flüchtete, dachte nur: einfach weg! Und bloß nicht umdrehen! Wie konnte das nur passieren? Was hatte ich mir dabei nur gedacht? Nichts, eben! Er fast-Lehrer, ich Schüler!
FAST-Lehrer. Nur FAST.
Was hatte ich da gedacht? Ich würde Vic, ich meine Herrn Davids nie wieder in die Augen sehen können. Zu peinlich. Obwohl, er hätte ja nicht so mitgespielt, wenn er nicht... Wenn er nicht... was? Seinen Spaß haben wollte?! Ich wünschte, mein Leben wäre einfach. Schule, Freund, shoppen mit bester Freundin. Ohne Probleme! Der Gedanke allein war schon langweilig. Nicht das shoppen, aber keine Probleme. Die machen doch das Leben aus!?
Vor lauter Gedanken-Macherei wäre ich beinahe an unserem Haus vorbeigefahren. Das etwas demolierte Rad schob ich in die Garage und sofort tauchte das Bild von Rick wieder auf. Der würde mich nicht mehr so schnell belästigen, da war ich mir sogar sicher. Mehr Zeugen und Beweise gab es nicht! Ich schloss auf und sofort hüpfte meine Mutter vor mich und quetschte mich aus. Ich hatte dazu kein bisschen Lust, also entschlüpfte ich ihren Fängen und flüchtete in mein Zimmer. Natürlich sehr ich den Schlüssel herum, sodass meine Mutter sauer und besorgt gegen die Tür hämmerte. Nach einer Weile gab sie Ruhe und ich setzte mich an meinen Schreibtisch. Ich zeichnete wirr im Kopf alles auf und stellte fest, dass es unsere Kussszene war. Er war auch glücklich, aber nicht genauso schön, wie im realen Leben. Ich legte das Blatt zur Seite und zog lustlos meine HAs hervor, die ich nach ein paar Minuten wieder in eine Ecke pfefferte. Erschöpft und müde, obwohl nicht ich mich mit Rick geprügelt hatte, fiel ich ins Bett. Mein Hirn schaltete sich wegen Überbelastung aus und ich schlief ein.
Als ich aufwachte, lag ich ungemütlich. Ich sah mich um und stellte fest, dass ich aus dem Bett gefallen war und nun auf dem kalten Boden lag. Ich rappelte mich schlaftrunken auf, verhedderte mich beim Aufstehen und stieß mit dem Schienbein gegen das Bettgestell. "AU!" schrie ich und plumpste wie ein Stein auf das Bett. Ich kringelte mich vor Schmerzen und an Nachtruhe war nicht mehr zu denken. Nachdem der Schmerz abgeklungen war, humpelte ich vorsichtig los. Niemand war wach und in der Küche wurde mir auch offenbart warum: 02:46 Uhr. Super, eigentlich brauchte ich noch schlaf, aber wer konnte jetzt noch pennen? Meine Finger ertasteten den Lichtschalter und mit einem "Knips" leuchtete die Küche hell auf. Im ersten Moment halb blind, rannte ich gegen den Tisch und war froh, nicht noch mehr blaue Flecken davonzutragen. Ich hörte meine tapsigen Schritte auf den Fliesen, während ich mir mein Abendessen-Frühstück zubereitete. Ich nannte es kurzentschlossen "Nachtmahl". Es bestand aus Toast mit Honig und Tee, zusammen mit Sauergurken und Salat... War ich schwanger oder was war das für eine Mischung? Also von unbefleckter Empfängnis hatte ich nur einmal gehört. Ich aß, räumte auf und schrieb in mein Monatsbuch. Das Monatsbuch war meine abgewandelte Version eines Tagebuches, weil ich praktisch immer nur ein Mal im Monat reinschrieb. "Hi," schrieb ich in Kritzel-Schrift, "Ich hab was eher nicht so kluges getan. Ich weiß nicht, wie ich die nächsten Tage überleben soll. Ach, da fällt mir ein, dass wir ja ins Selbstversorgerheim fahren! Ich bin gerettet! Puh, bin wieder müde (wir haben 2Uhr irgendwas)... Erklär später alles! :) Sky" Ich klappte es zu und mir grauste es bei der Vorstellung, das ganze Mal aufzuschreiben. Es war der Beweis, dass das wirklich passierte. Ich stolperte in mein Bett und schlief auf der Stelle ein.
"Riiiiinnnng! Riiiiinnnng! Riiiiin-" Ahhh. Muss das sein! Scheiß Wecker... Ich hatte das Gefühl, keine 5 Minuten gepennt zu haben und die riesigen Augenringe bewiesen meine gewagte Vermutung. Ich huschte ins Bad, machte mich fertig und überschminkte ungeschickt die Augenringe. Ich war so unglaublich talentfrei, was das anging. Eigentlich ziemlich ungewöhnlich für eine künstlerisch Begabte, die gut zeichnete. Als ich einigermaßen zufrieden war, ging ich in die Küche, in der mein Bruder saß und irgendetwas von einer Arbeit faselte, in der er eine 2 geschrieben hatte. Timothy meinte, dass er ja so schlecht wäre. Warte, bis du Mal in der Oberstufe bist!, dachte ich. Wortlos schnappte ich mir einen Apfel stopfte ihn in meine Tasche. Dann zog ich meine Jacke an und rauschte aus der Tür. Ich musste mich wirklich beeilen, wenn ich nicht zu spät zum Unterricht kommen wollte.
Ich kam zu spät. So musste ich kläglich in der Kälte stehen und warten, bis mir jemand die Sporthalle öffnete. Bei uns stand sie nämlich einzeln vom Schulgebäude und hatte einen Gang, der erst zur Haupthalle führte. Die Tür ließ sich nur von innen öffnen. Es war also sehr unwahrscheinlich, dass jemand mich sehen und hinein lassen würde. Zitternd stand ich da, trat von einmal Bein auf das andere und musste erschrocken feststellen, dass in Sport Herr Davids dabei war! Ich betete, dass das nicht der Wahrheit entsprach, trotzdem ging mir durch den Kopf, welche Fächer heute noch anstanden... Oh, Nein. Bitte nicht! Lieber Gott, nicht Mathe und SV!, dache ich. Mathe war klar, und SV auch, weil er meinen Klassenlehrer als Mentor hatte. Ich würde nicht drumherum kommen! Ich war so in Gedanken über mein Verhalten vertieft, dass ich fast Nora übersehen hätte, die gerade in der Toilette verschwand. Ich klopfte wie wild an die Glastür und sie blickte auf. Nora war zwar eine Tussi, aber eigentlich ganz nett, ich verstand mich gut mit ihr. Ich bezweifelte, dass sie Rick noch einmal an sich heran ließ. Sie öffnete mir die Tür und ih bedankte mich im Laufen. In der Unkleide war schon niemand mehr und ich zog mir meine kurze türkise Sporthose, mein weißes T-Shirt und die weißen Sportschuhe an, und hastete in die Halle. Meine Klassenkameraden saßen im Kreis und ich wollte schon erleichtert ausatmen, als ich IHN entdeckte. Warum muss der Typ heute da sein?! Die gesamte Klasse schaute zu mir und ich beeilte mich, zu ihnen zu kommen. Frau Siebert sah mich ärgerlich an, ich entschuldigte mich schnell und setzte mich neben Angel. Die Lehrerin hatte schon etwas gesagt und fuhr jetzt fort: "Helena, Barbara, Nick und Markus werden euch bei Fragen helfen und die Regeln erklären." Barbie lächelte falsch und ich bereitete mich auf eine anstrengende Stunde vor, denn sie war bei so etwas unerträglich besserwisserisch. Keinen einzigen Blick schenkte ich Victor Davids, der neben Frau Siebert saß und mich zeitweilig anstarrte. Als ich es jedoch wagte, bereute ich es sofort. Sein muskulöser Körper steckte in einem überaus vorteilhaftem Outfit. Schwarze, kurze Hose, ein ebenfalls lässigen schwarzes T-Shirt und schwarze Adidas Schuhe, die drei rote Streifen hatten. "Eeehey." flüsterte Angel und stubste mich an. Augenblicklich drehte ich mich zu ihr und sah in ihr amüsiert grinsendes Gesicht. Böse erweiterte ich den Stubser und wandte mich der Siebert zu, die uns gerade in Arbeitsgruppen einteilte. Wie sich herausstellte, hatte ich heute wirklich kein Glück: Angel war bei Nick, einem riesigen Typen, in der Gruppe, ich bei Barbie. Sie lächelte fies und kommandierte uns, besonders mich, herum. Sie hatte es offenbar darauf angelegt, mich bloßzustellen. Ich war so beschäftigt mit dieser Schlampe, dass ich nicht bemerkte wie Vic, ich meine Herr Davids, uns beobachtete.

Skyla war schön. Sehr sogar. Leider beachtete sie ihn heute nicht. Was war los? Okay, er hatte sie geküsst, und er war alt, aber warum tat diese Ignoranz ihrerseits so weh?! Victor ergatterte dann doch einen Blick und bemerkte, wie er über seinen Körper glitt. Gefiel ihr das, was sie sah? Er wusste nur zu gut, wie andere Frauen darauf reagierten. Vic hatte es schon zur Genüge bei Barbie gesehen, trotzdem wollte er nur die Aufmerksamkeit dieser einen. Ihre Figur war schön, sie zeigte nicht zu viel Haut und wenn, dann war es diese wundervolle Porzellanhaut. Hell und fast rein. Die Schüler hatten inzwischen alles aufgebaut und die Gruppen fanden sich zusammen. "So stärken sie den Teamgeist und lernen voneinander." erklärte Tabea Siebert ihm ihre Vorgehensweise.

Barbie quälte mich durch die Stunde: "Nein, das machst du falsch!" "Nein, das musst du so machen!" "Skyla, hol den Ball!" Blablabla. Es verunglückte mir wieder ein Aufschlag und ich wiederholte ihn. Plötzlich legten sich zwei braungebrannte Arme um mich und umfassten meine Hände. Ich sog den Duft von Deo ein. Gutes Deo. Ich wusste, wer da gerade meine Hände sanft in die seinen nahm und mir zeigte, wie es richtig funktionierte. Ein heiß-kalter Schauer jagte mir über den Rücken und seine Nähe war mir allzu bewusst. Ich traf den Ball einwandfrei und er flog in hohem Bogen auf die verblüffte und gleichzeitig wütende Barbie zu. Sie starrte etwas hinter mir an und ich drehte mich mit einem Lächeln auf dem Gesicht um. Victor stand vor mir, grinste mich frech an und entblößte strahlend weiße Zähne. So ein Zahnpastalächeln! "Danke." sagte ich, um eine feste Stimme bemüht. Diese Lippen, diese Augen... Ich wollte ihn küssen. Jetzt und hier. Aber das wäre wohl ein wenig ungünstig, vor der ganzen Klasse plus Lehrerin! Ich zwang mich, den Blick von seinem hübschen, aber männlichen Gesicht abzuwenden. Es war mir nicht mehr peinlich, und so konnte ich der Situation nicht aus eigenem Willen entfliehen. Es wirkte bestimmt komisch, wie wir so nah beieinander standen und uns anstarrten. "Herr Davids!" ertönte Barbies schrille Stimme, "Das war ein super Aufschlag!" Vic sah mich an und verdrehte die Augen. Ich prustete los und verkniff mir einen ausgewachsenen Lachanfall. Wir lösten uns voneinander und Herr Davids entgegnete Barbie: "Ich konnte nicht länger so einer falschen Technik zusehen." Empört hob ich eine Braue. Vic zwinkerte mir im vorbeigehen schelmisch zu und ich verstand. Barbie reagierte arrogant wie immer: "Stimmt, Skyla ist wirklich keine Ball-Sportlerin." Ich besaß das Bedürfnis ihr geschminktes Maul zu stopfen, trotzdem unterdrückte ich diesen Drang. Es gäbe nichts als Ärger.

Victor konnte nicht widerstehen, er musste ihr einfach näher sein. Sky zuckte etwas zusammen, als er ihre Hände umfasste. Der Duft ihrer Haare stieg ihm in die nicht mehr gepflasterte Nase und riss sich zusammen. Keine Küsse! Nicht einen einzigen! Als Sky sich lächelnd zu ihm umdrehte, hätte er seinen Vorsatz fast vergessen. Diese Sternensplitter-Augen brachten ihn um den Verstand. "Danke." sagte sie, ernüchternd kühl. Er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden, ihr Lächeln war zu schön, als dass es ihm gelten könnte. "Herr Davids!" rief plötzlich eine unangenehme Stimme, "Das war ein super Aufschlag!" Er sah Sky an, ihr hübsches Gesicht und eilte genervt mit den Augen. Sky kicherte leise und er musste über ihr süßes Lachen grinsen. Vic meinte zu Barbie: "Ich konnte nicht länger so einer falschen Technik zusehen." Als er zu Sky sah, erkannte er, wie sie ihn beleidigt anstarrte. Vic zwinkerte ihr zu und ließ sie wissen, dass es nur ein Spaß war. Barbara schien ihn jedoch ernst zu nehmen: "Stimmt, Skyla ist wirklich keine Ball-Sportlerin." Er verzog sich und beobachtete die Schüler, wobei sein Blick immer an einer bestimmten Person hängen blieben.





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