A Ghost story - Teil 12

Autor: Celithizia
veröffentlicht am: 27.03.2012


Wow, das Dorf war wirklich Wunderschön. Die Bewohner schienen sich ganz schön Mühe gegeben zu haben.
Ich fühlte mich ein wenig schlecht, immerhin war dieser ganze Aufwand hier für mich. Aber nach der Arbeit schienen die Menschen hier wirklich Spaß zu haben.
Kinder tobten lachen durch die Gassen. Ich fragte mich, wie oft es in diesem Dorf wohl feste gab. Ich schlenderte mit Treave über die Straßen.
Es wäre total schön, wenn ich das alles hier meinem Bruder zeigen könnte. Der wäre sicher ganz hin und weg.
Plötzlich sah ich eine vertraute Gestalt auf uns zu kommen. Lucien! Aber er schien allein zu sein. Wo war Lucya?
Er kam ein Stück näher an uns und musterte mich. „Wow.. du siehst.. hübsch aus.“ sagte er ruhig. Ich wurde ein wenig rot. Gerade wollte ich ein „Danke“ murmeln, als Lucya plötzlich hinter ihm auftauchte.
„Was machst du denn hier..?“ setzte sie zum sprechen an, als sie mich erblickte. „Oh…“ schien sie festzustellen.
Also wenn ich an diesem Abend hübsch aussah, dann war Lucya eine Göttin. Ihre grünen Haare flossen in sanften Wellen ihren Rücken hinunter bis zu ihrem Steißbein, und sie hatte ein sehr figurbetontes, rotes Kleid an.
Plötzlich kam ich mir richtig schäbig vor. Kein Wunder das Lucien lieber mit ihr hierherging als mit mir. „Lass uns gehen..“ flüsterte ich leise Treave zu.
Lucien sah uns besorgt hinterher. Ich seufzte. Für mich war der Abend gelaufen, aber ich wollte ihn Treave nicht auch noch kaputt machen.
„Was ist denn los?“ fragte er etwas besorgt. Ich schüttelte den Kopf. Ihn musste ich wirklich nicht in meine Selbstzweifel mit hinein ziehen.
Dann sah ich in den Himmel. „Glaubst du, ich komm je wieder nach Hause?“ fragte ich nachdenklich. Kurz sah er mich an, dann blickte auch er hinauf.
„Weißt du, das ist zwar nur so eine Geschichte, aber… In den Prophezeiungen hieß es, das Calhavintas dem Auserwählten einen Wunsch erfüllt, wenn er unsere Welt erfolgreich rettet.“
Er zuckte mit den Schultern. „Nur so ne Geschichte, aber vielleicht..“ Es war mir egal, ob es vielleicht nur eine Geschichte war. Ich hatte neue Hoffnung gefasst.
Vielleicht konnte ich meine Familie und meine Freunde doch noch irgendwann wiedersehen. Aber warum hatte Lucien mir das nicht erzählt?
Treave unterbrach meinen Gedankengang, in dem er plötzlich meine Hand nahm und mich ein wenig vom Geschehen in der Dorfmitte wegzog.
Hier war es sehr ruhig, und nur schwach scheinte das Licht vom Fest zu uns herüber.
Auf einmal legte er seine Hand an meine Wange. „Du bist wirklich schön..“ flüsterte er. Was war denn jetzt los?
Ich bekam keine Luft mehr, und mein Herz schlug so laut, das ich dachte man könnte es noch auf dem Fest hören.
Plötzlich beugte er sich Stück für Stück zu mir runter. Ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut, kurz bevor sich seine Lippen sanft auf meine legten.
Oh mein Gott, er küsste mich! Ich konnte überhaupt nicht reagieren, meine Knie wurden weich wie Butter.
Es war mein erster Kuss, und es war bombastisch. Henry hatte mich während unserer gesamten Beziehung nicht einmal so geküsst wie es Treave gerade tat.
Nach einiger Zeit löste er sich. War das wirklich richtig? liebte ich ihn? Er sah mir in die Augen. „Tut mir Leid..“ flüsterte er.
Ich konnte nicht antworten. Zu verwirrt war ich gerade.
Ich drehte mich einfach um, sah ihn nicht mehr an. Dann ging ich wie in Trance zurück zum Dorffest. Ich wusste nicht, ob er hinter mit herkam oder nicht.
Doch irgendetwas war anders am Fest, als ich zurückkehrte. Hier war keine fröhliche, ausgelassene Atmosphäre mehr. Die Menschen rannten schreiend durcheinander, Ein paar Häuser brannten.
Was war passiert. Plötzlich kam Lucien auf mich zugerannt. „Candy! Bin ich froh!“ rief er und schloss mich in seine Arme.
Ich wusste nicht, wieso, aber ich konnte ihm nach dem Kuss nicht ins Gesicht sehen. „Was ist hier passiert..“ flüsterte ich stattdessen.
Lucien schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht..“
Dann auf einmal sahen wir einen Schatten in der Luft schweben. Mein Atem stockte, als ich ihn erkannte. Entsetzt zeigte ich mit dem Finger auf ihn.
„Das ist... der Mann, der uns in die Felsen gesperrt hat...“ sagte ich entsetzt. Lucien sah in die Richtung. Auch sein Gesicht nahm einen anderen Ausdruck an.
„Das ist er..“ sagte er. „Er hat die Red Lady befreit…“ sagte er leise. Ich riss die Augen auf.
Plötzlich trat Lucya hinter uns hervor, einen Bitterernsten Ausdruck auf dem Gesicht. Starr sah sie zu dem Mann hoch.
Als er sie erblickte, legte sich ein hämisches Grinsen auf sein Gesicht.
„Lucya, wie schön dich zu sehen…“ sagte er süffisant. Lucya ballte ihre Fäuste. Überrascht blickte ich zwischen den beiden hin und her.
Woher kannten sie sich?
Lucyas Gesicht war steinhart, während sie zu dem Mann hochsah. Erst jetzt fiel mir die Ähnlichkeit zwischen den beiden auf. Die selbe Haarfarbe, die selben, spitzen Ohren… Sie trugen sogar das selbe Zeichen auf ihrer Kleidung.
Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
„Bruder…“ flüsterte Lucya leise.






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