Begegnen wir der Zeit, wie sie uns sucht. - Teil 11

Autor: LauiMiaui
veröffentlicht am: 05.11.2013


Ich wachte auf von dem Gefühl beobachtet zu werden. Ich überlegte ob ich das Gefühl ignorieren sollte und einfach weiterschlafen sollte. Ich entschloss mich dagegen und versuchte die Augen nur einen winzigen Spalt zu öffnen. "Lina, ich sehe das du die Augen offen hast". "Okay, dass sollte ich wirklich noch üben". Ich kicherte und öffnete die Augen ganz. Theo bedachte mich mit liebevollem Blick. Dieser Blick ließ Hoffnung in mir aufkeimen. Hoffnung auf eine normaler Beziehung, ein normales Leben. Aber noch war viel zu tun. Zu viel wie mir manchmal scheint. Ob ich das alles schaffe? Wenigstens bin ich nicht mehr allein. "Hast du gut geschlafen?" Theos frage riss mich aus meinen Gedanken.
"So gut wie lange nicht mehr" grinste ich und es stimmt! Ich hatte mich in Theos Armen geborgen gefühlt. "Kannst du dich überhaupt noch an gestern erinnern du Schnapsdrossel?“. Ich lachte und er sah mich schief an „ Nein? Warum was soll passiert sein?“ Ein eiskaltes Gefühl schlich sich in meine Magengrube bis ich Theos Mundwinkel zucken sah. „Du Fiesling!“ Ich schlug spielerisch mit den Fäusten auf seine Brust ein und war mir meiner fast Nacktheit plötzlich sehr bewusst. Ich spürte wie mein Gesicht heiß wurde, wahrscheinlich sah ich aus wie eine Tomate. Unauffällig versuchte ich die Decke etwas weiter über mich zu ziehen. Theo schien es zu bemerken und zog einen Mundwinkel nach oben „Ich hab schon alles gesehen, Lina“ Er kicherte und klang dabei ganz jung. Plötzlich wurde sein Gesicht ernst. „Heute werden wir deiner Mutter helfen. Und dir.“ Ein Kloß wuchs in meinem Hals an. Das geht mir zu schnell. Ich will hier noch nicht weg. Will nicht zurück. Ich halte es dort nicht aus. Nie wieder. Plötzlich sind sie da. Brennend heiße Tränen, sie bahnen sich einen Weg nach draußen sie zurückzuhalten bringt nichts. Ich lasse sie raus und Theo sagt nichts mehr. Er nimmt mich nur in den Arm. Nachdem ich mich leergeweint habe, breitet sich eine innere Ruhe aus. Mein Schluchzen wird leiser und meine Atmung beruhigt sich. Theo streicht mir über den Rücken, auch das hat eine beruhigende Wirkung auf mich. „Bitte Theo du musst mir helfen, alleine schaffe ich das nicht. Niemals.“ Sein Hand stoppte. „ Ich habe dir meine Hilfe schon mal angeboten Lina. Du hast mich vor den Kopf gestoßen. Tu mir das nicht nochmal an.“ Mit verquollenen Augen sah ich zu ihm auf „Ich weiß, und es tut mir leid. Ich hätte anders reagieren müssen.“ Er sah mich ernst an „Was... was war mit Xavier? Habt ihr...?“ Ich schüttelte den Kopf „Nein haben wir nicht. Er hat gemerkt das ich an dich dachte. Er... Ich habe auch ihn schlecht behandelt. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist.“ Theo legte mir den Finger auf die Lippen. „Es ist okay...Dir wurde in deinem Leben nicht viel Liebe geschenkt Lina. Ich wäre auch überfordert. Hauptsache du hast dich jetzt für den Richtigen entschieden?“ Ich sah ihm an das ihm diese Frage schwer viel. „Absolut!“.
Theo schenkte mir sein atemberaubendes Lächeln um mich gleich darauf stürmisch zu küssen. Völlig außer Atem meinte er „Am besten fangen wir gleich an! Wie gesagt ich hab schon was im Verein rausgefunden. Ihr könnten zusammen in ein Mutterkindheim ziehen. Oder aber, wenn deine Mutter sich nicht trennen will, könntest du betreutes wohnen beantragen. Da du aber schon 17 bist könntest du auch schon alleine Wohnen. Für alle drei Möglichkeiten müsstest du aber erst zum Jugendamt gehen. Und... was ich noch fragen wollte...“ Er wand sich unter meinem Blick „Ja...? Spucks schon aus Theo!“ Er sah mir fest in die Augen: „Willst du deinen Vater anzeigen?“.
Ich wurde blass. Will ich?





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