Begegnen wir der Zeit, wie sie uns sucht. - Teil 8

Autor: LauiMiaui
veröffentlicht am: 05.01.2013


Xaviers Lippen fühlten sich anders an als Theos. Sein Kuss schmeckte ganz anders... Nach Kaffee und Minze in einer merkwürdigen Mischung. Es kribbelte in meinem Bauch aber es war nicht mit dem Gefühl zu vergleichen was ich bei Theos Küssen fühlte!
Er spürte das sich was zwischen uns veränderte und löste sich von mir „Hey, alles okay?“ er sah mich leicht verunsichert an. Das war die Gelegenheit ihn mal genauer zu betrachten. Seine dunkel braunen Haaren waren ganz kurz geschnitten und seine Augen waren von einem wunderschönem Hellbraun. Seine Lippen waren voll und sahen weich aus. Er hatte einen Dreitagebart der ihn deutlich älter aussehen lässt als noch gestern. Vielleicht sollte ich es wagen. Vielleicht sollte ich mich auf ihn einlassen. Es war eine gute Methode um von Theo Abstand zu gewinnen. Denn so, wie Theo über die Liebe denkt, kann ich nicht mit ihm zusammen sein. Also nickte ich „Ja... ja alles okay, der Tag war nur anstrengend!“ Xaviers Lippen verzogen sich wieder zu einem Lächeln „Willst du... heute bei mir im LKW schlafen? Es ist sehr gemütlich! Manche LKWs sind extra dafür gemacht das die Fahrer sich zwischen durch schlafen legen können. Meiner ist so einer“ Ich schüttelte sofort den Kopf „Nein... heute lieber nicht. Ein andernmal ja? Ich bin wirklich erschöpft!“ In Wirklichkeit wollte ich einfach neben Theo liegen, außerdem habe ich Probleme mit... Körperlicher Nähe seitdem mein Vater sich an mir vergangen hat. Außer bei Theo... das ist auch so ein Punkt der mich ein wenig beschäftigt!
Warum fällt es mir bei Theo so leicht, meine Vergangenheit ein wenig hinter mir zu lassen und... einfach ich zu sein?
Xavier sah leicht enttäuscht aus, fing sich aber schnell wieder. Wir standen auf und ich brachte ihn zur Tür „Also dann...“ sagte ich und blickte auf den Boden. Xavier hob mein Kinn an und gab mir ein langen, intensiven Kuss. Ich versuchte mich auf unseren Kuss zu konzentrieren und nicht an Theo zu denken „Lina! Ich hab eben im Fitnessstudio... Lina?“ Ich schreckte von Xavier zurück und blickte zu Theo der ganz verwirrt ins Restaurant gelaufen kam. „Gute Nacht Princessa!“ Xavier küsste meine Stirn und stürmte aus dem Laden. Ich starrte ihm perplex hinterher als ich ein lautes Atmen hinter mir hörte. Oje, Theo scheint echt wütend zu sein! Aber er sah nur traurig aus. Traurig und enttäuscht. „Das ist der Grund, warum ich nicht an die Liebe glaube.“ In mir stieg Wut auf „Komm mir jetzt nicht so, ja? DU hast garkein Recht sauer, wütend oder enttäuscht zu sein! Du hast zu mir gesagt du willst keine Beziehung und du glaubst nicht an die Liebe! Soll das heißen du willst mich zwar nicht aber ich darf trotzdem niemanden haben? Xavier ist nett! Er ist nett und unkompliziert! Und er weiß was er will.“ Theo war während meines Vortrags ganz blass geworden „Ich weiß auch was ich will. Lina. Wir kennen uns jetzt knapp 2 Wochen. Hättest du mir Zeit gegeben... Aber nein, du schmeißt dich an den nächstbesten Typen ran! Für so eine habe ich dich nicht gehalten.“ Ich wurde immer wütender! Hatte er mich gerade indirekt als Schlampe bezeichnet? Ich stampfte an ihm vorbei, die Treppe rauf, nahm mir eine seiner Jacken aus dem Schrank, stapfte die Treppe wieder runter an Theo vorbei raus aus dem Restaurant. „DANN GEH DOCH ZU DEINEM TOLLEN SPANIER! ICH BRAUCHE DICH NICHT! ICH BRAUCHE NIEMANDEN!“ Und mit diesen Worten knallte er die Restaurant Tür zu. Ich sah mich auf dem Parkplatz um, und hoffte Xaviers LKW unter den vielen LKWs hier zu erkennen! Ich versuchte es mit dem einzigem in dem noch Licht brannte und hatte Glück. Ich weiß nicht wie ich es sonst geschafft hätte Xaviers LKW zu erkennen. Ich joggte zu dem LKW, stieg auf den Tritt und schaute durchs Fenster. Xavier putzte sich gerade die Zähne. Er trug nur eine lange Schlafanzughose. Ich klopfte ans Fenster und Xavier sah mich durch den Spiegel über seinem mini Waschbecken. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und er öffnete mir die Tür mit der Zahnbürste im Mund. „Schön dasch du doch noch gekommen bischt“ sagte er und half mir rein. Ich sah mich um „Wow, ist ja wie eine richtige kleine Wohnung hier.“ Xavier zeigte mir das Bett und ich setzte mich schonmal hin. Xavier spülte sich den Mund aus und setzt sich mit einer besorgten Miene neben mich „Der Junge... eben im Restaurant, wer war das?“ Ich sah zu Boden „Das... ist kompliziert.“ „Ist er dein Freund?“ „Nein.“ Xavier blickte mich mit flammendem Blick an „Das ist alles was ich wissen muss.“ Er beugte sich vor und küsste mich. Ich küsste ihn zurück und versuchte, genauso viel Leidenschaft einzubringen wie er, aber es gelang mir nicht. Xavier schien das nicht sonderlich zu stören. Sein Hände wanderten zum Saum meines Shirts und zogen es mir über den Kopf. Ich fühlte mich immer mieser, versuchte aber das Gefühl zu unterdrücken. Xavier war lieb und zärtlich und er würde sicher aufhören wenn ich ihn jetzt drum bitten würde. Sein Hand wandert zu meinem Rücken und öffnete den Verschluss meines Bhs. In dem Moment wurde mir klar was ich hier mache. Ich tue das nur, weil ich mich an Theo rächen will. „Halt warte...Bitte“ Xavier ließ sofort von mir ab und blickte mir mit Keuchendem Atem in die Augen „Alles okay Princessa?“ Meine Augen füllten sich langsam mit Tränen „Xavier... Es tut mir leid, ich will es so sehr aber...“ Er strich mir die Haare hinter die Ohren und verschloss meinen BH wieder. „Schscht... Princessa. Wir schaffen das. Ich habe in euren Blicken gesehen das was zwischen euch ist. Aber Princessa, wenn es richtig wäre mit ihm, warum ist es dann so kompliziert? Die Liebe sollte nicht kompliziert sein, sie sollte einen mit Glück erfüllen.“ Er lächelte mich an und mein Bauch kribbelte wieder. Xavier reichte mir mein Shirt und ich zog es mir über „Wir werden jetzt schlafen und morgen reden wir über alles.“ Ich lächelte ihn an und war unendlich dankbar für sein Verständnis. Ich kuschelte mich in seine Decke und wartete bis er sich zu mir legte, danach kuschelte ich mich an seine Schulter. „Xavier?“ Er drehte den Kopf zu mir und sah mich fragend an „Was Princessa?“ Sein Atem roch nach Minze von der Zahnpasta „Warum ist das Leben so kompliziert?“ Er schaute wieder an die Decke und lächelte „Das Leben ist nicht kompliziert, wir sind es, die es komplizier machen!“ Und über diesen Satz nachdenkend schliefen wir ein.





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