Begegnen wir der Zeit, wie sie uns sucht. - Teil 6

Autor: LauiMiaui
veröffentlicht am: 26.07.2011


Ein echt kurzer Teil aber ich wollte euch nicht solange warten lassen! Ich freue mich über jeden einzelnen Kommentar! Ihr seid toll & Danke x3
Laura

Am nächsten Tag wurde ich von Elisa geweckt „Lina? Tut mir leid das ich dich so früh wecke aber… würdest du mir vielleicht wieder aushelfen? Der Laden ist schon wieder ziemlich voll. Außerdem möchte ich danach einige Dinge mit dir bereden“ Ich öffnete langsam die Augen. Die letzte Nacht saß mir noch in den Knochen und ich wurde nur schleppend wach. Das einzige was ich zustande brachte war ein leichtes nicken. Elisa verlies der Zimmer und ich zwang mich nicht nochmal einzuschlafen. Theo lag neben mir, ein Arm über den Kopf und mit leicht geöffnetem Mund. Er sah so friedlich aus und ich musste den Drang ihn zu küssen mit Mühe unterdrücken. Leise kroch ich aus dem warmen Bett und machte mich schnell fertig. Die Haare steckte ich einfach hoch und trug nur etwas Mascara auf. Schnell lief ich die Treppen runter und bin fast hingefallen als ich in den Laden kam weil ich so ein Tempo drauf hatte. „Immer ruhig mit den jungen Pferden“ lachte Elisa. Ich lachte mit und machte mich an die Arbeit. Heute macht sie mir nicht so ein Spaß da viele schlecht gelaunte LKW Fahrer unterwegs waren. Und ihr wollt nicht wissen wie das ist mit einem dicken alten Mann über Kaffee Preise zu streiten. Irgendwann hat er sich dann einen Kaffee bestellt und ist murrend abgehauen. Erleichtert atmete ich auf und drehte mich zu Elisa während ich die neuen Bestellungen vorbereitete „Was wolltest du eigentlich mit mir bereden?“ Ich sah sie neugierig an. Elisa die einem Kunde gerade das Wechselgeld überreichte drehte leicht ihren Kopf in meine Richtung „Ich wollte dir einen Vorschlag machen. Naja, wenn ich dich hier arbeiten lasse, ob freiwillig oder nicht, und dich nicht bezahle ist das sowas wie Schwarzarbeit und manchmal kommen Prüfer von der Behörde und gucken nach dem rechten. Und wenn du dann hier arbeitest und kein festes Gehalt bekommst… Könnte das Probleme bringen.“ Ich hatte ihr aufmerksam zugehört während ich die Kunden bediente und nickte bedächtig „Und das soll heißen…?“ Ich sah sie fragend von der Seite an „Das soll heißen das ich dir einen festen Job anbiete. Mit Arbeitsvertrag und allem. Du wärst dann für zwei Monate verpflichtet und über das Gehalt lässt sich reden.“ Fast wäre mir der Cappuccino aus der Hand geglitten. Und ich starte Elisa fassungslos an, anscheinend zulange „Ähm… Entschuldigen sie, könnte ich meinen Cappuccino haben?“ Ich erwachte aus meiner Starre „Oh… Ja natürlich, tut mir sehr leid“ Ich reichte der Dame ihren Cappuccino. „Meinst du das ernst? Ein richtiger Job mit richtigem Geld und so?“ Ich konnte mir einen erfreuten Aufschrei nicht unterdrückten. Wann hat es angefangen das alles so gut läuft? Ich sprintete zu Elisa und umarmte sie herzlich „HEY ICH WARTE AUF MEINEN KAFFEE!“ An der Theke stand ein Mann um die 35. „Jaja ich komme ja!“ Ich stellte mich an meinen Platz und nahm seine Bestellung auf „Ja ein richtiger Job! Lass uns später über das Geschäftliche reden“ Der Mann musterte mich misstrauisch ebenso wie ich ihn. Dann drehte er sich endlich um und verschwand mit seinem Coffee to go aus dem Laden. Der Tag verlief zäh und von Xavier keine Spur. Ich vermisste ihn irgendwie. Es war anders als mit Theo. Mit Theo… Ich hatte ihn gesehen, und auch wenn ich es nicht gerne zugebe, mich sofort ein bisschen in ihn verliebt. Ich meine, er ist super süß und wie er sich um mich gekümmert hat mit meinem Asthma… Aber er ist auf der anderen Seite so verbittert und hat ganz andere Ansichten von der Liebe als ich. Ich möchte zu gerne wissen warum er so… so hart geworden ist bei dem Thema Liebe. Gedankenlos nahm ich Bestellungen auf und brachte sie den Gästen. Kurz vor Schluss, ich war schon völlig fertig, ist der letzte Kunde gegangen und Elisa schloss ab. Die Arbeit macht mir solchen Spaß! Da macht es mir fast nichts aus das ich 9 Stunden auf den Beinen bin. Uns haben schon viele gefragt warum wir so früh zumachen und das wir viel mehr Kunden haben würden wenn wir längere Öffnungszeiten haben aber Elisa ist der Meinung das von Sechs bis Neunzehn Uhr reicht. Ich fange meistens so um Zehn an. „Setz dich Lina“ Elisa hatte sich an einen der hinteren Tische des Restaurants gesetzt und machte eine einladende Handbewegung. Ich setzte mich zu ihr und nippte vorsichtig an meinem heißen Tee „Also…“ fing ich an „Ich hab darüber nachgedacht. Wenn du mir wirklich ein festes Gehalt gibst möchte ich so etwas wie Miete zahlen, dass ich hier wohnen darf. Oder du ziehst es gleich vom Gehalt ab. Ich kenn mich mit Mietpreisen nicht so aus aber ich will wirklich was beisteuern. Du kannst mich nicht durchfüttern ohne was dafür zu verlangen!“ Elisa hatte mich während meiner kleinen Rede lächelnd beobachtet „Wie läuft es eigentlich zwischen dir und Theo?“ Perplex starrte ich sie an. „Wie kommst du jetzt darauf?“ Sie lächelte mich weiterhin an „Theo ist in letzter Zeit, genau genommen seit du da bist, viel besser gelaunt. Er pfeift die ganze Zeit vor sich hin und manchmal erwische ich ihn dabei wie er lächelnd vor sich hinstarrt.“ Ich zog die Augenbrauen hoch, dass hätte ich jetzt nicht erwartet „Naja, das muss dann wohl einen anderen Grund haben… Theo ist… nicht interessiert.“ Beendete ich den Satz mit einem räuspern. Elisa nickte bedächtig und zu meiner Erleichterung lies sie das Thema fallen. „Also ich würde dir im Monat 200 Euro Gehalt anbieten können. Mehr ist leider nicht drin im Moment und Miete? Naja wie wäre es wenn wir uns auf 90 im Monat einigen?“ Ich guckte sie forschend an. „Das ist alles? Bei so hohem Gehalt? Elisa du musst nicht zimperlich mit mir umgehen, ich weiß eh nicht was ich mit dem vielen Geld anfangen soll!“ Ich guckte sie eindringlich an während sie anfing zu nicken „Ich schon: Auf den Führerschein sparen zum Beispiel… Okay erhöhen wir die Miete auf 100. Mein letztes Angebot! Gott, das ist bestimmt selten das der Mieter den Preis zu niedrig findet.“ Wir kicherten und ich stimmte ihrem Angebot zu. Ich lasse mir von niemandem mehr was sagen! Ich habe jetzt mein eigenes Leben! Und genau das wollte ich jetzt meinen Eltern sagen. „Elisa ich gehe mal kurz telefonieren.“ Sie warf mir einen ernsten Blick zu, ich wette sie weiß was ich vorhabe. Ich ging zum Telefon und wählte die Nummer von „Zuhause“…





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