Life is just a game. Either you´re lucky or not. - Teil 9

Autor: Cri.Chan
veröffentlicht am: 10.03.2014


Ups. Da bin ich wieder :D mit (ENDLICH) dem neuen Teil von Colin und Lucy! Bitte verzeiht mir dass ich so lange nicht mehr geschrieben habe... Bitte hinterlasst mir eure Meinungen zu diesem Kapitel mit einem Kommentar da :) ich wünsche viel Spaß beim lesen ;)

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“Hallo Donut!”, rief ich munter in den Hörer. Ich hörte ein Seufzen am anderen Ende der Leitung.
„Hallo Colin. Hier ist Albert. A.L.B.E.R.T.“, diktierte er mir vor.
„Schon okay, ist nicht deine Schuld, weißt du doch, Donut. Was hast du interessantes für mich?“
Wieder hörte ich ein Seufzen. Dann fing Donut an, mir alles über die sexy Miezekatze Cloe Carpenter zu erzählen.

Gelangweilt saß ich im Unterricht. Al schlief neben mir auf der Schulbank. Vollidiot! Dies trug nur noch mehr zu meiner Langeweile bei. Der Lehrer hielt monoton seinen langweiligen Unterricht und ich war kurz davor auszuflippen. Schule! Ich hasste Schule! Ich bin reich verdammt! Wieso muss ich meine kostbare Zeit hier in diesem muffigen Gebäude vergeuden? Ich wandte meine Aufmerksamkeit der Uhr zu, die an der Wand über der Türe hing. Noch zehn verdammte Minuten! Wie sollte ich das bloß durchstehen? Plötzlich traf mich etwas an meine Brust und kugelte auf den Tisch. Als ich einen Blick auf das weiße, zusammengeknüllte Papier warf, schaute ich mich sofort um, wer es mir denn zugesteckt haben könnte. Cindy schaute mich böse an und wendete ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Smartphone zu, dass sie auf dem Tisch vor sich liegen hatte. Neugierig knüllte ich das Papier auseinander.
- Du wirst dafür bezahlen, für das, was du mir an meiner Party angetan hast! -
Um diesen Satz, waren noch kleine Totenköpfe gemalt, ein gehängtes Strichmännchen mit x-Augen und mit einem Pfeil das auf Ihn zeigte, hinter dem mein Name stand. Ich musste grinsen. Als ich aufsah, war Cindys Blick wieder auf mich gerichtet. Wütend. Sehr wütend. Ich hörte auf zu grinsen.
Scheisse!

Nachdem die Schulglocke – ENDLICH – geläutet hatte, stürmte ich aus dem Klassenzimmer. Scheiss auf Al, der bestimmt immer noch sabbernd auf der Schulbank schlief, Scheiss auf den Lehrer, der noch irgendetwas versuchte zu sagen und vor allem: Scheiss auf Cindy! Diese kranke Bitch würde ein Problem werden, wenn ich mich nicht bald um sie kümmern würde. Aber wie? Die anderen Schüler liefen durcheinander in den Gängen des Schulgebäudes, jedoch gingen sie mir alle aus dem Weg, als ich vorbei lief. Ich blieb für zehn Sekunden stehen um kurz zu überlegen, wo ich als nächstes hin wollte. Jungentoilette! Kaum hatte ich diesen Gedanken gefasst, sprintete ich schon los. Mit voller Wucht drückte ich die Türe auf, die kaum aufgegangen war, als sie mir wieder vor der Nase zuschlug. Lautes Gepolter auf der anderen Seite und ich glaubte auch ein lautes „Fuck!“ gehört zu haben. Vorsichtig öffnete ich die Türe und streckte meinen Kopf in den Raum. Ein Junge, vielleicht ein oder zwei Jahre jünger als ich, lag auf dem mit blauen Fliesen dekoriertem Boden. Nicht sehr appetitlich dachte ich mir. Jungs zielen meist daneben beim Pinkeln. Ich beschloss ganz in die Jungentoilette einzutreten und machte die Türe hinter mir zu. Mein Opfer hielt sich mit beiden Händen das Gesicht und jaulte unmissverständlich irgendwelche Ausdrücke.
„Hey, geht es dir gut?“, fragte ich und blickte auf ihn runter.
„Alter! Sehe ich aus als ginge es mir gut?“, fauchte der Kerl während er sich aufrappelte. Seine Schultasche lag neben ihm auf dem Boden und er versuchte diese mit einer Hand wieder in seine Nähe zu bringen.
„Nein.“, gab ich ihm als knappe Antwort und sah ihm dabei zu, wie er aufstand. Schnellstens überlegte ich, was ich als nächstes tun sollte. Wenn ich gleich in eine Prügelei verwickelt werden würde, wie könnte ich es schaffen, nicht meine Armani Hose als Putzlappen für diesen Boden benutzen zu lassen? Mir brach fast der kalte Schweiß aus, als sich dieser Kerl, mit einer Hand auf der Nase, immer wieder prüfend ob er blutete, sich vor mich stellte. Er war knapp fünf Zentimeter größer als ich, sehr dünn eigentlich und seine schulterlangen, lockigen und ungepflegten Haare hingen zerzaust in alle Richtungen. Als er mir direkt in die Augen schaute, merkte ich, dass dunkle Schatten unter seinen Augen lagen. Da waren wir nun. Uns gegenüberstehend, er mit seiner Hand auf der Nase, ich mit starrer Miene auf seine gerichtet, panisch wegen meiner Markenklamotten.
„Du bist doch dieser Colin!“, sagte er plötzlich. Es kam unerwartet, doch seine Frage ließ mich aus meiner Starre lösen.
„Ehm… Ja?“, antwortete ich knapp.
„Alter! Du bist tatsächlich Colin? Genial Alter! Du warst doch an dieser Party von Cindy und hast sie vor allen Gästen als Schwein betitelt! Alter!“
Seine Schmerzen schienen sich ganz plötzlich in Luft aufgelöst zu haben, denn er fing an glücklich zu grinsen und mir kräftig auf die Schulter zu klopfen. – Meine verdammten Armani Klamotten!! –
Nichtsdestotrotz ließ ich es zu, da ich diesem komischen Kautz fast das Gesicht mit der Türe zermatscht hätte und setzte ein freundliches Lächeln auf.
„Oh, du warst auch da? Ja, war schon eine coole Aktion von mir.“, meinte ich stolz, fügte aber hinzu:
„Jetzt will sie mir aber an die Gurgel und mich tot sehen.“
Mein neuer Fan lachte lauthals und konnte sich kaum noch fangen als er das hörte.
„Alter, das glaube ich dir. Aber die Alte soll sich nicht so anstellen. Was läuft sie auch als Miss Piggy an einer Playboy-Kostümparty rum?“
Ich musste grinsen. Humor hatte er ja. Ohne weiterhin großartig nachzudenken fragte ich:
„Wie heißt du? Mich kennst du ja bereits, aber ich kenne dich nicht.“
Mit großen Augen hielt er mir nun seine Riesige Pranke hin.
„Ich heiße Herbert Nash! Aber alle meine Freunde nennen mich Hash.“
Fragend sah ich ihn mir genauer an. Daher also die Augenringe…
„Freut mich dich kennen zu lernen, Hash.“, meinte ich und schüttelte ihm die Hand. Plötzlich erinnerte ich mich an etwas.
„Sag mal, kennst du zufällig einen Alistor? Viele kennen ihn als Al.“
Wieder wurden die Augen von Herbert, alias Hash groß und ein weiteres Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.
„Ja klar kenn ich ihn. Der ist ja jede Woche bei mir um sich was zu besorgen, wenn du verstehst was ich meine. Aber sag es keinem weiter, okay Alter?“
Deshalb kannte ich diesen Hash also. Al holte sich jede Woche sein Päckchen Marihuana bei ihm ab.
„Oh. Klar, kein Ding man. Ich werde keinem etwas davon erzählen. Al ist mein bester Kumpel und deshalb kam mir dein Spitzname so bekannt vor.“
„Du bist der Beste man, Alter! Ehrlich, weißt du was. Wenn du Irgendetwas brauchst, egal was, einen Gefallen, etwas Zeugs oder was dir sonst so einfällt, dann ruf mich an, okay Alter? Hier, meine Karte.“
Hash drückte mir ein Stückchen Papier in die Hand auf dem mit Graffitischrift sein Spitzname „Hash“ geschrieben war und darunter eine Handynummer stand.
„Cool, danke.“, sagte ich flach.
„Ja Alter. Cool. Also, wir sehen uns! Bis bald Alter.“, antwortete Hash mir mit einem weiteren Grinsen und verließ das Jungenklo. Kurz überlegte ich. Jetzt hatte ich sogar irgendwie einen Kerl abgecheckt... Jedoch entschied ich mich dafür, dass dieser Hash mir bestimmt einmal behilflich sein würde.
Etwas entspannter verließ ich die Jungentoilette und lief zu meinem Eco-Wagen. Schnell setzte ich mich rein und gab Gas. Schließlich hatte ich noch etwas vor: Ich wollte zu Lucy…

„Ist dir auch nicht zu kalt?“, fragte ich Lucy besorgt. Ihr zarter Körper war schon in dicken Decken gehüllt und wir saßen direkt unter der Sonne, sie im Wollstuhl und ich auf einer Parkbank der Klinik, doch ich machte mir verdammt nochmal sorgen um dieses Mädchen. Was wäre wenn sie vielleicht eine Erkältung wegen mir bekäme? Das wäre alles noch schlimmer geworden!
„Das fragst du mich nun schon zum dritten Mal. Es geht mir gut, danke Andrew.“, antwortete sie mir mit einem Lächeln auf den Lippen. Durch die Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht schien sie zu glänzen! Es verschlug mir die Sprache und da ich nicht wusste wie ich reagieren sollte, starrte ich stumm auf den Boden.
„Es ist sehr schön hier.“, brach sie das Schweigen.
„Ja.“, gab ich ihr als Antwort. Mehr konnte ich nicht sagen. Somit saßen wir nun schweigend am Rand einer Wiese die voller bunter und verschiedener Blumen bepflanzt war, Bäume die im leichten Wind ihre Äste schwangen und mit anderen Patienten die überall verteilt, ruhig und gelassen miteinander plauderten und das Wetter genossen.
„Sag mal Andrew, wie war eigentlich dein Cousin Colin so? Ich meine, leider lebt er nicht mehr und das wird sehr schwer für dich sein, doch ich würde sehr gerne wissen was er für ein Mensch war.“
Mir wich die Farbe aus dem Gesicht.
„Verzeihung! Wenn du nicht darüber reden willst…“
„Schon gut!“, unterbrach ich sie. Ich konnte keine Entschuldigungen mehr von ihr ertragen. Jemand wie sie durfte sich einfach nicht schuldig fühlen, wenn der Bastard der sie in diese Lage gebracht hatte direkt neben ihr saß und sie anlog.
-„Wenn du ihr nicht die Wahrheit sagst, dann werde ich es tun!“-, echoten Bertas Worte in meinem Kopf. Ich senkte den Blick und stützte meine Ellenbogen auf meine Knie.
„Colin war ein riesen Arschloch! Total eingebildet und er meinte etwas Besseres zu sein wie die Menschen in seiner Umgebung. Ein verwöhnter Schnösel, der vor keinem Respekt hatte. Nicht einmal vor älteren Menschen, geschweige denn vor seinen Eltern.“, fing ich an. Hass unterstrich meine Worte. Die Wut machte sich in mir breit. Ich bin so ein verdammtes Arschloch!
„Aber Andrew. Rede nicht so über ihn. Vielleicht war er im Inneren eine sehr liebe Person, nur die Menschen um ihn zwangen ihn so zu sein.“, nahm Lucy mich unbewusst in Schutz. Mit riesigen Augen sah ich sie an. War sie so Naiv? Eine Heilige! Kannte sie etwa nicht das Böse das überall auf der Welt zerstreut war?
„Lucy, das was du sagst ist nicht richtig. Wenn man so ist wie i… Wenn man so war wie Colin, dann kann man nichts Gutes in sich gehabt haben!“, wiedersprach ich ihr und versprach mich dabei fast.
„Jeder hat etwas Gutes in sich! Ich bin mir sicher, dass auch Colin ein guter Mensch war. Du hast bestimmt nur nicht seine guten Seiten kennengelernt.“, beschützte sie mein Wahres ich weiter. Meine Reaktion darauf war nur ein stummes Kopfschütteln.
„Du bist so naiv.“, flüsterte ich kaum hörbar, doch irgendwie hatte das strahlende Wesen es doch gehört.
„Das… Ich bin nicht…“, unterbrach sie sich mehrmals. Sie ballte ihre Hand zu einer Faust und hielt sie sich an die Brust.
„Vielleicht hast du Recht. Nein, du hast Recht! Ich bin naiv.“, sprach sie traurig und blickte auf den Boden. Wieder wusste ich nicht was ich darauf antworten sollte. Es versetzte mich jedes Mal in Erstaunen wie sich dieses Mädchen verhielt. Ein kleines, unschuldiges und reines Wesen direkt aus dem Himmel. Doch anstatt Flügel, hatte sie wegen mir einen Rollstuhl zum sich fortbewegen.
„Lucy, das ist nicht schlimm! Ehrlich, es ist toll, dass du immer an das Gute in einem Menschen glaubst! Sogar in Colin! Und dabei habe ich dir kaum etwas von ihm erzählt. Das ist sehr süß von dir.“, versuchte ich sie aufzumuntern. Als sie sich für meine Worte mit einem schüchternen Lächeln bedankte, wurde ich etwas rot im Gesicht, doch das machte nichts, denn auch ihre Wangen färbten sich rosig.
„Andrew, ich muss dir etwas gestehen.“, meinte sie plötzlich zögernd. Sofort fuhren mir unendliche Bilder von ihr durch den Kopf. Sogar unanständige! Doch dann ohrfeigte ich mich sofort in Gedanken: -Lucy ist das unschuldigste Ding der Welt! Sie macht so etwas nicht! Niemals! Engel sind nicht wie… wie ich.- brachte ich den Gedanken, zu meinem Erstaunens traurig, zu Ende. Ich war gespannt auf das, was Lucy mir gleich beichten wollte, also setzte ich mich aufrechter hin und wartete gespannt auf ihre nächsten Worte.
„Deine Worte gerade, das ich naiv bin. Das ist mir schon seit langem klar. Jedoch konnte ich bis jetzt immer recht gut damit umgehen. Schließlich habe ich einen Freund der mich liebt, eine Familie die bei mir ist und mein Leben ist zusammengefasst sehr erfüllt. Jedoch, seit dem Unfall, seit ich ans Bett gebunden bin, ist mir klar geworden, dass ich noch nie etwas erlebt habe, was normale Teenager in meinem Alter erleben. Zuerst machte es mir nichts aus, jedoch ist mir bewusst geworden, dass mein Leben total unerfüllt war!“
Lucy schnappte tief nach Luft bevor sie weiter sprach:
„Ich bin mir nicht sicher ob es für dich in Ordnung wäre, aber würdest du mir davon erzählen, wie es so ist, ein normaler Teenager zu sein?“
„Wie meinst du das?“, fragte ich mir unsicher darüber, was sie denn nun genau von mir wollte. Vor allem war ich KEIN normaler Teenager. Was hätte ich ihr bitte erzählen sollen? Lucy war an Teepartys unter Familienmitgliedern gewohnt. Ich hingegen war ein Gigolo der egal wo seinen Spaß hatte.
„Bitte Andrew! Ich bitte dich darum, mir die Augen zu öffnen! Ich möchte erfahren wie es ist eine Party zu feiern, wie Alkohol und Drogen Einfluss auf den Körper haben und vor allem… vor allem wie Sex geht!“, presste Lucy mit einem Atemzug durch ihre Lippen. Meine Kinnlade klappte herunter.
Lucy wollte nicht mehr unschuldig sein…







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